Überfall in Lierenfeld Sparkassen-Räuber ist wohl ein Serientäter
Düsseldorf · Der Unbekannte, der am Donnerstag vergangener Woche die Sparkassen-Filiale an der Reisholzer Straße in Lierenfeld ausraubte und dabei 410.000 Euro erbeutete, könnte für mehrere weitere Banküberfälle verantwortlich sein.
Wie jetzt bekannt wurde, hat der Sparkassen- und Giroverband schon am 18. November einen Warnhinweis auch an die Stadtsparkasse Düsseldorf herausgegeben, in dem explizit vor einem Täter gewarnt wird, dessen Vorgehensweise der ähnelt, die in Lierenfeld gewählt wurde.
Dort hatte der Mann mit einfachen handwerklichen Mitteln während des Geschäftsbetriebs ein Fenster im hinteren Bereich des Gebäudes aufgehebelt, war in den Kellerbereich ein- und bis zum Tresorraum vorgedrungen. Wie aus Polizeikreisen verlautet, ging der Täter dabei ohne Gewalt vor, die Spuren entdeckten die Beamten sogar erst tags darauf. Nach Schalterschluss erzwang er von Mitarbeitern dann das Öffnen des Tresors.
Laut der Warnmeldung des Sparkassen- und Giroverbandes gab es ein ähnliches Vorgehen bereits bei fünf früheren ungeklärten Überfällen: am 15. Januar 2009 (Viersen), am 13. Oktober 2009 (Bad Münster), 30. Oktober 2009 (Kirchen im Westerwald), am 14. Januar 2010 (Viersen) und am 1. Februar 2010 (Bonn). In allen Fällen geht die Polizei davon aus, dass der Täter die Banken vorher ausgiebig auskundschaftete.
"Ja, wir waren im Vorfeld informiert", sagt Sparkassen-Sprecher Gerd Meyer. "Die Mitarbeiter in allen Filialen wurden angewiesen, Fenster und Türen zu kontrollieren. Wir haben uns an alle Auflagen gehalten." Zudem sei die Lierenfelder Filiale noch vor kurzem umgebaut und neu abgenommen worden. "Wenn jemand mit so hoher krimineller Energie einen Überfall plant, ist das trotz allem schwer zu verhindern." Die Stadtsparkasse hat eine Belohnung von 40 000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Wiederbeschaffung des Geldes führen.
