Geschäft mit Privatkundschaft Sparkasse wirbt um Vermögende

Düsseldorf · Die Stadtsparkasse will das Geschäft mit der vermögenden Privatkundschaft (Private Banking) den Groß- und Privatbanken nicht länger kampflos überlassen. Nachdem sich ihre Berater in den vergangenen Jahren in erster Linie um institutionelle Anleger wie Versorgungskassen bemühten, will die Sparkasse ihre Chancen jetzt auch auf diesem Wachstumsmarkt nutzen.

 Der d.lit.-Literaturpreis der Stadtsparkasse geht in diesem Jahr posthum an Thomas Kling.

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Foto: Stadtsparkasse Düsseldorf

"Düsseldorf ist nicht nur als Stadt reich, auch seine Bürger sind wohlhabend", sagt der Generalbevollmächtigte der Sparkasse, Christoph Flohr. Das von dem Geldinstitut im Privat Banking betreute Volumen an Kundengeldern beträgt aktuell mehr als 1,1 Milliarden Euro. Flohr ist optimistisch, dass sein Beraterteam innerhalb der nächsten fünf Jahre ein Ergebnis "oberhalb von zwei Milliarden Euro" vorlegen wird.

Bestärkt werden die Strategen der Sparkasse in ihrer Zuversicht durch eine Befragung von hundert vermögenden Bürgern mit einem persönlichen Nettoeinkommen von mehr als 5000 Euro monatlich. Solche Kunden erwarten eine umfassende Betreuung mit Analysen ihres Immobilienportfolios und der Beurteilung vorhandener Kapitalanlagen. Die "Irrungen und Wirrungen auf dem internationalen Kapitalmarkt" (Sparkassenchef Heinz-Martin Humme) unterstreichen die Notwendigkeit einer soliden Beratung. Je höher das Vermögen, desto wichtiger wird die umfassende und vertrauensvolle Dienstleistung der Berater. Die Sparkasse sieht sich im Wettbewerb mit den international operierenden Großbanken kundennah aufgestellt. "Unsere Entscheider sind alle in einem Haus", sagt Flohr. Das Privat-Banking-Team der Sparkasse kommt einschließlich der Spezialisten im Hintergrund auf eine Größenordnung von 30 bis 40 Berater.

Warum verspricht der Düsseldorfer Markt einschließlich der Kreise Mettmann und Neuss so gute Finanzgeschäfte? Laut statistischem Landesamt haben 12000 Menschen zwischen Angermund und Monheim ein Jahreseinkommen von mehr als 100000 Euro, tausend verdienen mehr als 500000 Euro pro Jahr. Tendenz steigend. Düsseldorf ist mit 180 Geldinstituten, davon rund 50 aus dem Ausland, Bankenplatz Nummer zwei in Deutschland. "Den Menschen in und um Düsseldorf geht es finanziell überdurchschnittlich gut", beschreibt die Sparkasse den lukrativen Markt. Die bekannten Standortvorteile zögen Besserverdienende und hochqualifizierte Arbeitskräfte an - beste Voraussetzungen für das Private Banking. Zielgruppe sind Familien, die über ein Vermögen von mehr als 500000 Euro verfügen. Hinter der Summe von derzeit 1,1 Milliarden Euro Kundengeldern stehen 1400 Familien.

(RP)
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