Für 29,90 Euro Sozialticket soll im November kommen

Düsseldorf · Lange wurde um das Sozialticket gestritten, jetzt soll es zum 1. November in Düsseldorf eingeführt werden. Verbände, SPD und Grüne haben sich seit Jahren dafür eingesetzt. Mit 29,90 Euro kostet die Fahrkarte für Arbeitslose und Geringverdiener aber rund 15 Euro mehr als unter anderem die "Initiative für ein Sozialticket" gefordert hatte.

 Pater Wolfgang von der Armenküche demonstriert für das Sozialticket.

Pater Wolfgang von der Armenküche demonstriert für das Sozialticket.

Foto: Bußkamp, Thomas

"Das ist jetzt ein Modell, das man machen kann", sagt Wolfgang Janetzki (CDU), Vorsitzender im Ausschuss für Gesundheit und Soziales. Die CDU sei anfangs aus Kostengründen gegen ein Sozialticket gewesen, sagt Janetzki. "Bei 15 Euro für das Ticket hätte sich die Stadt an den Kosten beteiligen müssen. Jetzt haben wir ein günstiges Angebot der Rheinbahn, das sich für beide Seiten lohnt."

Wie die Einführung des Sozialtickets umgesetzt werden soll, steht noch nicht fest. Die Rheinbahn verweist an den Verkehrsbund Rhein-Ruhr (VRR). Dort wurde die Einführung des Sozialtickets als Pilotprojekt beschlossen. Nach einem Jahr soll geprüft werden, ob sich das Sozialticket wirtschaftlich lohnt. Aktuell laufen noch "klärende Prozesse, unter welchen Bedingungen und finanziellen Umständen das Ticket kommen soll", sagt Johannes Bachteler vom VRR. Das Land NRW hat Zuschüsse bewilligt. Bachteler geht jedoch davon aus, dass diese nicht die Kosten decken werden. "Die Kommunen müssen dann einspringen." Bis Ende September gibt es daher noch eine Einspruchsfrist. Die Stadt Wuppertal hat — neben anderen — bereits angekündigt, kein Sozialticket einzuführen.

Holger Kirchhöfer von der Armenküche glaubt trotzdem daran, dass das Sozialticket kommt. "Es wurde fünfmal verschoben, aber ich rechne nicht damit, dass Düsseldorf noch Widerspruch einlegt." Mit dem Preis für das Ticket ist Kirchhöfer nicht zufrieden. "Das ist nicht sozial. Auch für 21 Euro würden sich laut VRR keine Verluste ergeben", sagt Kirchhöfer. "Entweder wollen manche Leute es bewusst kaputtmachen. Oder sie kennen ihre eigenen Zahlen nicht."

Anspruch auf das Ticket haben unter anderem Hartz-IV-Empfänger, Sozialhilfeempfänger und Wohngeldberechtigte. Jobcenter und Argen prüfen die Berechtigung.

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