StoraEnso Sozialplan für 373 Mitarbeiter

Düsseldorf · "Der Sozialplan geht im Volumen in Ordnung." Darüber herrschte gestern Einigkeit beim Papierhersteller StoraEnso in Reisholz, der noch 373 Mitarbeiter beschäftigt. Nachdem die Konzernleitung im Oktober angekündigt hatte, das Werk Ende dieses Jahres zu schließen, hat der Aufsichtsrat StoraEnso-Beteiligung gestern den formellen Beschluss zur Stilllegung gefasst. Zeitgleich wurden Sozialplan und Interessenausgleich unterschrieben.

 Die Konzernleitung hatte im Oktober angekündigt, das Werk in Reisholz Ende 2007 zu schließen.

Die Konzernleitung hatte im Oktober angekündigt, das Werk in Reisholz Ende 2007 zu schließen.

Foto: StoraEnso

"Schade ist nur, dass Mitarbeiter einen Teil ihrer Abfindung verlieren, wenn sie frühzeitig eine neue Beschäftigung finden", kommentierte Manfred Maresch von der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IG BCE). Doch die Konzernleitung hat gute Gründe, die Mitarbeiter so lange zu halten, wie es geht. Die Aufträge müssen noch abgearbeitet werden. "Bis zum Jahresende sollen beide Papiermaschinen laufen", bekräftigt Stora-Pressesprecher Jussi Koch, der davon überzeugt ist, dass beide Seiten mit dem Sozialplan zufrieden sein können.

"Doch Geld ersetzt keinen Arbeitsplatz", sagt Michael Schall (47), der seit 1980 bei Stora als Papiermacher arbeitet. Er hat keine Familie zu versorgen. Die Aussicht, bald ohne Job dazustehen, schreckt ihn. "Ich werde in die Transfergesellschaft gehen", sagt er. "Mir bleibt ja keine andere Wahl." Er ist im Übrigen nicht davon überzeugt, dass die Produktion bis Dezember läuft. "Das neue Werk in Schweden stellt jetzt das Papier ,Magni Press' her. Deshalb gehen hier Aufträge verloren." Eine Annahme, die weder Koch noch Maresch so bestätigen wollten.

Bereits im Mai soll eine Transferagentur ihre Arbeit aufnehmen, die nach dem 31. Dezember in eine Transfergesellschaft umgewandelt wird und bis Ende 2008 bestehen soll, um die Mitarbeiter für neue Arbeitsplätze zu qualifizieren und zu vermitteln. Auch Uwe Päslack (45) wird sich den Schritt dorthin gut überlegen. Einen entfernt liegenden Arbeitsplatz kann er kaum annehmen. "Meine Frau hat ein Geschäft in Hassels", sagt er. "Das gibt man nicht so einfach auf."

(RP)
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