Verkehrsversuch in Düsseldorf Sorge wegen Verkehrstest an der Luegallee

Oberkassel · Die Werbegemeinschaft „Wir in Oberkassel“ und CDU-Politiker diskutierten über den neuen Radweg und Tempo 30.

Auf dem neuen Radweg: Angela Erwin (2.v.l.), Giuseppe Saitta (2.v.r.), Manfred Simon (r.) und Mitglieder von „Wir in Oberkassel“.

Auf dem neuen Radweg: Angela Erwin (2.v.l.), Giuseppe Saitta (2.v.r.), Manfred Simon (r.) und Mitglieder von „Wir in Oberkassel“.

Foto: Christine Wolff

Offiziell hat der Verkehrstest an der Luegallee mit Radspur und Tempo 30 noch gar nicht angefangen, die Schilder sollen ab Freitag gelten. Doch Diskussionsstoff gibt es schon reichlich. Jetzt trafen sich auf Einladung der Werbegemeinschaft „Wir in Oberkassel“ Händler und Gastronomen, um über das Thema zu sprechen. Mit dabei war auch die Landtagsabgeordnete Angela Erwin (CDU), der das Thema besonders am Herzen liegt.

„Der Radweg ist schon aufgepinselt, jetzt muss gehandelt werden“, so Erwin. Sie hat Sorge, dass der Verkehrsversuch „dem Stadtteil enorm schadet“. Die Menschen könnten zum Einkaufen sogar nach Meerbusch-Büderich ausweichen, glaubt die Politikerin: „Da haben sie einen großen Parkplatz.“ Angela Erwin ist die Tochter von Ex-Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU), der 1999 quasi als erste Amtshandlung, den damaligen Fahrradweg auf der Luegallee übermalte. Auch damals hatte man dafür eine Autospur weggenommen, der Radweg wurde zum heißen Wahlkampfthema – mit Joachim Erwin als Gewinner.

Giuseppe Saitta ist CDU-Politiker und Gastronom an der Luegallee („Piazza“). Er hatte in der Bezirksvertretung als einziges Mitglied seiner Fraktion gegen den Radweg und Tempo 30 gestimmt. Was ihn wie auch andere Händler und Gastronomen ärgert: Man sei zu wenig in die Planungen einbezogen worden. „Die Verwaltung hatte die Händler zu einer Veranstaltung eingeladen, die um 18 Uhr stattfand“, so Manfred Simon, Geschäftsführer von „Wir in Oberkassel“. Um die Zeit stehe aber jeder Einzelhändler noch in seinem Laden. „Das ist schlecht gelaufen und diese Veranstaltung sollte wiederholt werden“, sagt auch Giuseppe Saitta.

Weitere kritische Themen waren beim Treffen von „Wir in Oberkassel“ die Ladezonen, wegfallende Parkplätze, rasende Radfahrer. Saitta betont: „Wir können nicht nur mit den Menschen, die hier wohnen, überleben.“ Die Inhaberin eines Kinder-Bekleidungsgeschäftes an der Luegallee sagt: „Wir brauchen die Zufallskundschaft, ohne sie wird es hier nicht laufen.“ Ein Händler vom Anfang der Hansaallee überlegt bereits, sein Geschäft nach Neuss zu verlegen. „Wenn die Kunden bei mir nicht mehr vor der Tür parken können, wird es schwierig.“

Ein anderer Gastronom zeigt sich eigentlich ganz zufrieden mit dem neuen Radweg, denn der alte sei „extrem gefährlich gewesen“. Das einzig Schwierige sei die Anlieferung. Giuseppe Saitta sieht das anders: „Für mich ist an dieser Stelle der Radweg verkehrt und gefährlich.“ Der Politiker wundert sich auch darüber, dass die Verkehrszählungen im Vorfeld im Sommer gemacht worden seien. „Im Winter fahren doch viel mehr Autos, als im Sommer – das ergibt ein schiefes Bild.“

Die Diskussionsrunde von der Luegallee überlegt nun, ein Projekt oder eine Petition ins Leben zu rufen, in der alle Bürger ihre Meinung teilen können – „um ein möglichst breites Bild zu bekommen“, so Saitta.

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