Hitze in Düsseldorf Mehr Flaschen, mehr Wasser, mehr Eis

Düsseldorf · 40 Grad – das sind wir ja nun fast schon gewohnt. Wir haben nachgefragt, wie sich Düsseldorf auf die angekündigten Superhitzetage vorbereitet hat.

 Feuchtes Vergnügen: Wasserspiele sind die beste Abkühlung im Kinderhaus Kaiserswerth. Dort achten die Erzieher besonders darauf, dass die Kinder nur gut eingecremt und mit Hut in die Sonne gehen.

Feuchtes Vergnügen: Wasserspiele sind die beste Abkühlung im Kinderhaus Kaiserswerth. Dort achten die Erzieher besonders darauf, dass die Kinder nur gut eingecremt und mit Hut in die Sonne gehen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Die Düsseldorfer stecken die Hitze ganz gut weg. Sagt die Feuerwehr, die es wissen muss: Bei den vergangenen Hitzeperioden jedenfalls ist der Rettungsdienst nicht öfter gerufen worden als sonst. „Wir haben deshalb auch jetzt nicht personell aufgestockt“, sagt ein Feuerwehrsprecher. „Für den Notfall, haben wir wie immer eine Reserve, die wir sofort aktivieren können.

Mehr Eis(verkäufer) Deutlich verstärkt wird das Personal bei den Eisdielen. Bei Nordmanns Eisfabrik erwartet Jörg Tatje trotz Verstärkung „schwere Beine, schmerzende Hände und Kopfschmerzen“. Um dem zu entgehen, wird besonders darauf geachtet, dass alle Mitarbeiter genug trinken.

Auch die Eisproduktion wird ausgeweitet, Fruchtsorbets wie Zitrone-Ingwer, Lemon-Basilikum und Mandarine sind an heißen Tagen besonders beliebt. Als Belohnung für die harte Arbeit rechnet Nordmanns mit 40 Prozent mehr Umsatz. Eher durchschnittlichen Umsatz erwartet dagegen Palatini in den Schadow Arkaden. Zwar ist die Produktion um rund die Hälfte auf bis zu vier Tonnen täglich gestiegen. „Aber es sind auch Ferien. Da kommen nicht so viel mehr Leute“, sagt ein Mitarbeiter.

Weniger Sport „Langsamer angehen lassen, möglichst nur morgens oder abends trainieren“, empfiehlt der Leiter der Zentralen Notaufnahme im EVK den Sportlern für die heißen Tage. Und vor allem älteren Menschen rät er, „viel, viel zu trinken“. Sollte übrigens wer krank werden, muss er sich im EVK keine Sorgen machen: „Unsere OPs sind klimatisiert und unser Team aus Chirurgen, Anästhesisten und Pflegenden ist wie immer fit und leistungsfähig“, sagt Chirurgie-Chefarzt Werner Hartwig.

Mehr Müllgestank Fruchtfliegen und Maden entwickeln sich bei der Hitze natürlich prächtig. Ein bisschen Abhilfe kann es schaffen, vor allem Küchenabfälle in Zeitungspapier zu wickeln, rät Awista-Sprecher Ralf Boehme. „Das absorbiert Flüssigkeit und verzögert die unangenehmen Gerüche.“ Die kann man den Müllwerkern genauso wenig ersparen. wie die Mittagshitze: „Sie rücken ja schon um 6 Uhr aus, noch früher anzufangen ist nicht möglich, sagt Boehme.

Mehr Sonnencreme Im Kinderhaus Kaiserswerth werden nach Möglichkeiten alle Aktivitäten nach draußen unter Sonnenschirme verlegt. Ein kleiner Pool, viele Spiele mit Wasser und der Einsatz eines Gartenschlauchs sorgen immer wieder für Erfrischung. „Alle Kinder tragen einen Sonnenhut und werden regelmäßig mit Sonnencreme nachgecremt“, sagt die stellvertretende Kitaleiterin Daniela Quentin. Und Eis sorgt für die Abkühlung von Innen und schmeckt einfach auch nur gut.

Mehr Flaschen Schlüssel ist als nicht allzu bitteres und süffiges Altbier im Sommer beliebt, und Inhaber Karl-Heinz Gatzweiler freut sich, wenn die Düsseldorfer ihr Leergut möglichst umgehend abgeben. „Aktuell haben wir noch keinen Engpass, aber der kann schnell eintreten.“ Das war voriges Jahr der Fall, und Uerige-Baas Michael Schnitzler hat deshalb im Winter nachgerüstet und zusätzlich 10.000 Kästen und 80.000 Flaschen angeschafft. Vor allem die Fassbrause wird jetzt stärker nachgefragt, ebenso das Hosen Hell.

Mehr Wasser Die Hitzewelle ist auch ein großes Thema für den Getränkehandel: Flaschenpost hat bis zu 100 Fahrzeuge im Einsatz (sonst 80 bis 95). Mit 30 Prozent mehr Kundenanfragen mehr als sonst rechnet das Unternehmen an den Hitzetagen. Top-Seller sind Wasser und Limo. Auch Trinkgut bestätigt eine erhöhte Nachfrage, vor allem nach Wasser. „Aktuell verzeichnen wir noch keine Engpässe von Pfandflaschen, die Lieferanten haben aus dem letzten Jahr gelernt.“ Salah El Charip betreibt in Vennhausen einen Getränke-Abholmarkt. 20 Prozent mehr Kundschaft kommt in den Laden, am Wochenende sogar 30 Prozent. „Und die vor allem alkoholfreien Getränke müssen schön gekühlt sein.“

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