Düsseldorf Sollte Sparkassen-Chef die Vertrauensfrage stellen?

Düsseldorf · Die öffentliche Debatte um die Ausschüttung der Stadtsparkasse an die Stadt und den angekündigten Rückzug des Geldinstituts aus der Finanzierung von Projekten städtischer Töchter verfolgt Siegfried Hildebrandt aufmerksam.

 Siegfried Hildebrandt findet, dass der Sparkassenchef die Vertrauensfrage stellen sollte.

Siegfried Hildebrandt findet, dass der Sparkassenchef die Vertrauensfrage stellen sollte.

Foto: die Stadtsparkasse an der Berliner Allee RP-Foto: End

Der frühere WestLB-Manager kämpft seit Jahren dafür, dass die Stadtsparkasse und ihr öffentlicher Auftrag erhalten bleiben. Nun kritisiert Hildebrandt die Kritik des Düsseldorfer CDU-Chefs Klaus-Heiner Lehne an Arndt Hallmann, dem Vorstandsvorsitzenden der Stadtsparkasse. Lehne hatte die Berufung Hallmanns als "kommunalpolitischen Gau" bezeichnet.

Hildebrandt sieht durch Lehnes Worte die Stadtsparkasse beschädigt. "Denn das Schlimmste, was man der Stadtsparkasse antun kann, ist, die Führungskompetenzen des Vorstandsvorsitzenden öffentlich in Frage zu stellen." Die Sparkasse könne nur dann erfolgreich arbeiten, wenn Privatkunden, kleine und mittlere Unternehmen davon ausgehen könnten, dass der Vorstand das Vertrauen der Stadt als Trägerin der Stadtsparkasse habe.

Nach Ansicht Hildebrandts sollte Hallmann nun die Vertrauensfrage stellen und fordern, dass OB Dirk Elbers erkläre, dass der Vorstandsvorsitzende das volle Vertrauen des Verwaltungsrats habe. Elbers ist Vorsitzender des Verwaltungsrats. "Es wird auf die Stadtsparkasse kein Druck ausgeübt, sich an irgendetwas zu beteiligen", hat Elbers im Gespräch mit der Redaktion betont. Bei dem Kraftwerksneubau der Stadtwerke und dem neuen Verwaltungsgebäude des Flughafens handle es sich um "gute Projekte, an denen man verdienen kann". Deshalb verstehe er nicht, warum sich die Sparkasse in einem Bankenkonsortium an der Finanzierung nicht beteiligen wolle.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), ebenfalls Mitglied des Verwaltungsrats, verfolgt die Debatte verwundert: "Ich glaube, dass jeder, der sich zu Wort meldet, das Gefühl hat, der Ball und nicht der Spieler zu sein." Deshalb sollten alle Beteiligten sich zusammensetzen und die Diskussion beenden.

(RP)
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