Düsseldorfer Lokalgrößen Was Kommunalpolitiker so auf Twitter und Facebook treiben

Düsseldorf · Sie argumentieren und agitieren, posten Privates und Politisches – und teilen auch gern mal gegen den Gegner aus. Wir haben uns angeschaut, wie Düsseldorfer Politiker Facebook und Twitter nutzen.

 Verschiedene Screenshots von Posts Düsseldorfer Kommunalpolitiker.

Verschiedene Screenshots von Posts Düsseldorfer Kommunalpolitiker.

Foto: Screenshot-Collage

Kommunalpolitik soll nah dran sein am Menschen – deswegen ersetzt wohl nichts den Händedruck in der Fußgängerzone. Um ein größeres Publikum und neue Zielgruppen zu erreichen, kann das Internet aber trotzdem hilfreich sein. Das wissen auch einige Düsseldorfer Lokalpolitiker. Wir haben uns ihre Profile angeschaut.

Twitter Der Kurznachrichtendienst gilt als Spielwiese von Politikern und Journalisten – besonders aus der Hauptstadt. Sehr zu Hause fühlt sich dort die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Wie im echten Leben teilt sie gerne pointiert aus. Düsseldorf-Themen landen aber selten in ihren Tweets, allenfalls lädt sie mal Journalistinnen auf einen Killepitsch ein.

Das ist bei Oberbürgermeister Thomas Geisel anders. Der SPD-Mann lässt häufig sein Team twittern. Wenn er selbst an den Tasten sitzt, erkennt man das an den persönlicheren Inhalten: Treffen mit Kölschrocker Wolfgang Niedecken beim Bob-Dylan-Konzert, Besuch eines Fortuna-Spiels mit Tochter oder die Teilnahme am Marathon. Selbst Freizeitaktivitäten klingen bei ihm aber noch nach Amtsgeschäft.

Auch von Ordnungsdezernent Christian Zaum findet sich ein Account, in dessen Profil „Geschäftsführer der CDU-Ratsfraktion“ steht – das war Zaum tatsächlich mal. Wer auch immer den Account angelegt hat, hat nur drei Tweets abgesetzt: „Bin ich wirklich im Web 2.0 angelangt? Wahnsinn!“, lautet der erste. Danach warb der Nutzer 2015 noch zwei Mal für ein ominöses Fettverbrenner-Medikament. Etwas merkwürdig.

Facebook Hier sind Düsseldorfer Politiker deutlich aktiver. „YES!“, schreibt der Grüne Patrick Schiffer beispielsweise zu einem Artikel über die gekippten Hotelbaupläne für Flingern. Zu den CDU-Plänen für Fahrrad-Parkgebühren dagegen schreibt er „Kannste dir nich ausdenken“.

Markige Sprüche verbreitet auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel am liebsten auf Facebook – gelegentlich ohne Punkt und Komma. Die Nutzer goutieren ihre meinungsstarken Postings zu bundes- und lokalpolitischen Themen.

Etwas zu viele Punkte setzt SPD-Chef Andreas Rimkus. „...liebe Neusser GuG“, schreibt er beispielsweise. „...ich finde eure Initiative sehr richtig...auch wir wollen gerne mit dem VRR Lösungen finden...das Ticket von Düsseldorf nach Neuss könnte wirklich günstiger sein...oder wir gehen den "Düsseldorfer Weg"...mit euch...#gemeinsamstark...“ 

Ein Social-Media-Konflikt enstand im März zwischen Oberbürgermeister und CDU-Chef Thomas Jarzombek. Der Bundestagsabgeordnete, der sein Facebook-Publikum häufig zu Düsseldorfer Themen befragt, hatte Geisel vorgeworfen, mit Ex-Rheinbahnchef Michael Clausecker einen „Studiumsfreund“ in das Unternehmen geholt zu haben. Geisel drohte daraufhin (auch bei Twitter) mit Anzeige wegen übler Nachrede, Jarzombek entschuldigte sich bei Facebook.

Von der linken Ratsfraktion nutzt nur Anja Vorspel Facebook und Twitter politisch. Sie äußert sich vor allem zu Umwelt-Themen, kommunalpolitische Inhalte finden sich seltener.

Gut gefallen hat ihr allerdings die bunte Bemalung eines Terrorpollers am Rheinufer. „Aus grottigen Radwege-Hemmnissen eine wunderschöne Begrüßung für RegenbogenfreundInnen zu machen. Das ist den jungen Leuten vom PULS gelungen“, schrieb sie im April zu einem Foto. “Vielen Dank dafür!“

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