Weihnachtsgeschäft boomt So viel geben Düsseldorfer für Weihnachtsgeschenke aus

Düsseldorf · Laut einer Studie geben die Menschen in der Landeshauptstadt mehr Geld für Weihnachtsgeschenke aus als der Bundesdurchschnitt. Das freut den Handel: Das Weihnachtsgeschäft soll Umsätze von knapp einer Milliarde Euro in die Stadt bringen.

 Glückliche Weihnachtsshopperinnen auf der Schadowstraße: Silvana, Daniela und Jaqueline beschenken besonders gern den Nachwuchs.

Glückliche Weihnachtsshopperinnen auf der Schadowstraße: Silvana, Daniela und Jaqueline beschenken besonders gern den Nachwuchs.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Was sie wohl für Geschenke in diesem Jahr ausgebe? Daniela Palkow (25) will erst lieber nicht darüber nachdenken. Dann tippt sie auf 250 Euro. „Nein, eher 300. Wobei, wenn man alles zusammenrechnet...“ Am Ende hält sie 500 Euro für eine realistische Summe – und schlägt lachend die Hände vors Gesicht. Gerade hat sie mit ihren Freundinnen Silvana (25) und Jaqueline (28) noch mal ordentlich im Spielzeugladen zugeschlagen. Beschenkt werden Danielas und Silvanas Söhne (zwei und zweieinhalb Jahre alt) mit einer Spiel-Werkbank, einem Auto-Anhänger und Kinder-Kochgeschirr. 

500 Euro geben die Düsseldorfer nach eigener Aussage im Schnitt für Geschenke aus – mehr als der Bundesdurchschnitt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der FOM-Hochschule unter bundesweit 56.000 Menschen. Der Bundesdurchschnitt liegt laut Studie bei gut 472 Euro.

54 Prozent der Befragten gingen davon aus, dass sie 2018 genau so viel wie 2017 ausgeben werden, knapp 22 Prozent wollten etwas mehr ausgeben. Den Großteil der Weihnachtsgeschenke besorgen fast zwei Drittel aller Frauen vor dem 15. Dezember, viele sogar bereits im Oktober und November. Die Männer sind später dran: Ein knappes Drittel kauft in der ersten Dezemberhälfte, ein weiteres Drittel zwischen dem 16. und 22. Dezember ein. Knapp zehn Prozent der Männer sind sogar noch am 23. und 24. Dezember unterwegs – bei den Frauen sind es nur vier Prozent.

Dass die Menschen in der Region gerne schenken und auch gerne teuer schenken, erfährt man sofort, wenn man sich auf den Einkaufsstraßen umhört. Da trifft man das ältere Paar aus Hilden, dass sich gegenseitig, den Kindern und Enkeln durchaus etwas für 400 Euro pro Person spendieren; das Paar Ende 50, das angibt, sogar um die 1000 Euro pro Geschenk zu investieren; oder den Mann, der gut 600 Euro in ein Geschenk für seine Partnerin steckt.

Alina Bergander (26) aus Unterbilk hat eine große Familie zu beschenken, dazu kommen Patenkinder, Patenonkel, Freunde und deren Kinder. Trotzdem hofft sie, mit etwa 200 bis 300 Euro hinzukommen. Am liebsten verschenkt sie Handarbeiten, aber auch Konzertkarten oder Dekoartikel sind dabei. Maria Becker legt dieses Jahr Eintrittskarten für ein Musical unter den Gabentisch. Die 41-Jährige gibt am meisten für ihren Mann und ihre Kinder aus. Insgesamt will sie bei unter 400 Euro bleiben.

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Foto: Endermann, Andreas

Weihnachten ist für die Landeshauptstadt ein ungeheurer Wirtschaftsfaktor. Dem hiesigen Einzelhandel werden nach Angaben des Handelsverbands Nordrhein-Westfalen in diesem Weihnachtsgeschäft Umsätze von rund 965 Millionen Euro prognostiziert. „Einzelne Handelssparten generieren rund um Weihnachten ein Drittel bis über die Hälfte ihres Jahresumsatzes“, sagt Geschäftsführer Rainer Gallus. Eine enorme Rolle spielt dabei auch der Weihnachtsmarkt-Tourismus.

Zahlen für 2018 gibt es noch nicht, aber 2017 zählte das Stadtmarketing 400.000 Übernachtungen im Dezember, die sich in einem Umsatz von fast 83 Millionen Euro niederschlugen. Rund 31 Millionen davon seien Umsätze im Einzelhandel gewesen. Düsseldorf Marketing hat im vergangene Jahr auch ermittelt, was Weihnachtsmarktbesucher ausgeben: Mehr als die Hälfte plante Ausgaben bis zu 30 Euro, ein Drittel bis zu 60 Euro.

Kurios bei der Spendierlaune der Düsseldorfer ist übrigens, dass sie statistisch gesehen gar nicht so viel Geld übrig haben sollten: Einer Studie der Jobsuchmaschine Adzuna zufolge wird bei Stellen in Düsseldorf relativ selten Weihnachtsgeld versprochen. Nur sechs Prozent von über 12.000 untersuchten Inseraten erwähnte einen solchen Bonus. In Städten wie Bielefeld, Bochum oder Wuppertal waren es bis zu einem Viertel der Jobangebote.

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