Wissenschaft in Düsseldorf Wie ein Düsseldorfer Forscher die Spur der Infektionswege verfolgt

Düsseldorf · Mittlerweile wurden in einer Kooperation von Düsseldorfer Universität und Gesundheitsamt 24.000 Corona-Proben sequenziert. Die Methode lässt erkennen, wo sich Menschen infizieren. Warum das wichtig ist.

 Forscher Alexander Dilthey sagt, in Deutschland habe man – im Gegensatz zu Großbritannien – die genetische Analyse von Coronaviren lange unterschätzt.

Forscher Alexander Dilthey sagt, in Deutschland habe man – im Gegensatz zu Großbritannien – die genetische Analyse von Coronaviren lange unterschätzt.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Sie war gerade aus einem Spanienurlaub zurückgekehrt und ging, vielleicht noch in Feierlaune, abends in verschiedene Bars in der Altstadt. Was die junge Frau nicht ahnte, denn Anfang Juli 2021 galt Spanien noch nicht als Risikogebiet und deshalb waren keine PCR-Tests vorgeschrieben: Sie war mit Corona infiziert. Das Ergebnis: 28 Menschen infizierten sich, und steckten danach mutmaßlich noch 36 Familienmitglieder an. Woher man das so genau weiß? In Laboren der Uni wird ein Großteil aller positiven Corona-Proben aus Düsseldorf sequenziert. Diese Analyse des Erbguts der Viren kann gemeinsam mit der Kontakt-Verfolgung des Gesundheitsamtes exakte Daten darüber liefern, wo sich Menschen infizieren – ein Pilotprojekt.