NRW-Bäume werden älter So schön sind die Wälder in der Region

Düsseldorf · Weniger Fichte und dafür mehr Laubbäume wie Buche, Eiche und Birke. Der Wald in NRW hat sich vermehrt, das ist ein Ergebnis der Bundeswaldinventur. Älter werden die Bäume auch. Im Schnitt ist ein Laubbaum stattliche 84 Jahre alt.

Steckbriefe: Wälder in der Region
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Die Waldfläche in Nordrhein-Westfalen ist in den vergangenen Jahren größer geworden, und die Bäume werden älter. Dieses Ergebnis habe die 3. Bundeswaldinventur für Nordrhein-Westfalen ergeben, teilte NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) mit. Danach sei die Waldfläche in den vergangenen zehn Jahren leicht um rund 11.000 auf knapp 91.000 Hektar gestiegen.

"Damit gilt NRW im bundesweiten Vergleich als waldarmes Land", erklärte das Ministerium. Etwa 27 Prozent der Landesfläche seien bewaldet - bundesweit seien es im Schnitt aber 32 Prozent. Zwischen Rhein und Weser ist die Fichte mit einem Anteil von 30 Prozent weiter die dominierende Baumart. Allerdings geht der Anteil zurück. Buche, Eiche und Birke gewinnen stattdessen Boden. Denn nachdem Orkan Kyrill 2007 teils ganze Fichtenhänge zu Bruchholz gemacht hatte, waren zulasten der Monokulturen gezielt Laubbäume angepflanzt worden.

Der deutsche Wald wird insgesamt älter und vielfältiger. Im Schnitt stehen die Bäume seit 77 Jahren und damit viereinhalb Jahre länger als nach einer Erhebung zehn Jahre zuvor, wie eine gestern vorgelegte aktuelle Bestandsaufnahme ergab.

So schön ist der Herbst im Kreis Kleve
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Knapp ein Viertel des Waldes ist älter als 100 Jahre. Zudem gibt es mehr Laubbäume und mehr Mischwälder, deren Anteil um drei Punkte auf 76 Prozent stieg. Reine Fichtenwälder wurden dafür weniger. Die Daten stammen aus einer großen Waldinventur, die Bund und Länder alle zehn Jahre vornehmen. Sie wurden 2011/2012 erhoben und mit Ergebnissen von 2002 verglichen. Wald bedeckt fast ein Drittel der Fläche Deutschlands.

"Es geht dem deutschen Wald gut", sagte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin. Schädigungen durch Luftverschmutzung wie in den 1980er Jahren seien überwunden. Das Bewirtschaftungsprinzip sei "Schützen durch nützen". Ziel eines weiteren Waldumbaus sei, dass es mehr verschiedene sowie junge und alte Bäume nebeneinander gebe. Dadurch gelten Wälder als besser geschützt gegen Stürme, Schädlinge und Klimaveränderungen.

In den Wäldern befindet sich nun auch mehr Totholz abgestorbener Bäume. Dort können etwa Pilze, Flechten, Insekten und Vögel leben. In deutschen Wäldern steht so viel Holz wie seit Jahrhunderten nicht mehr, wie das Ministerium weiterhin erläuterte. Der Holzvorrat wuchs von 2002 bis 2012 um sieben Prozent auf rund 3,7 Milliarden Kubikmeter.

Wichtigste Baumarten sind Fichten, Kiefern, Buchen und Eichen. Generell gibt es immer mehr dicke Bäume. Die Waldfläche ist mit rund 11,4 Millionen Hektar seit 2002 konstant geblieben. Knapp die Hälfte der Flächen sind Privatwald. Insgesamt wachsen in Deutschland etwa 90 Milliarden Bäume.

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Umweltverbände sprachen von einer Waldentwicklung in die richtige Richtung. Dringend nötig sei aber ein Netz ungenutzter Flächen, in denen sich die Natur selbst überlassen sei, forderte die Organisation WWF. Aus Sicht der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände erweist sich die Kritik an "ökologisch kranken" Wäldern als falsch.

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