Prinzenball Düsseldorfs jecke Schickeria feiert den Prinzenclub

Düsseldorf · In einigen Düsseldorfer Haushalten waren in der vorigen Woche wichtige Fragen zu klären: Passt der Smoking noch? Und welches Kleid soll es für den Prinzenball denn sein? Als das geklärt war, hieß es am Samstag: Rein ins Vergnügen.

Prinzenball 2019 in Düsseldorf - Fotos
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Eindrücke vom Prinzenball 2019 in Düsseldorf

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Foto: Bretz, Andreas (abr)

Und ein Vergnügen war der Prinzenball auch in diesem Jahr, ach was, besonders in diesem Jahr! "Happy Birthday" wird schon nach einigen Minuten gesungen, aber das gilt nicht dem 60. des Prinzenclubs, sondern Schausteller Oscar Bruch, der am Samstag Geburtstag feierte.

Der Club, obgleich fein, hat es nämlich nicht so mit der Selbstbeweihräucherung. Am Anfang marschieren mit dem Prinzenpaar die Düsseldorfer Prinzen auf, jeder sagt zackzack, wann er Prinz war und wie sein Motto hieß. Den größten Beifall bekommt Engelbert Oxenfort, der vor genau 40 Jahren das Narrenvolk regierte und mit seiner schnarrenden Stimme gleich fett Stimmung macht. Die Gäste im ausverkauften Rheinland-Saal sollen ihren Spaß haben, nicht die Funktionäre, und dafür steht vor allem Prinzenclub-Präsident Jobsi Driessen, der einen lockeren Stil aus der Lamäng pflegt, freundlich begrüßt und verabschiedet.

Dolles Ding, danke, dass ihr da wart, tschüss. Das gilt für die akrobatischen Tanzkünste der kölschen Mädels von der KG Grün-Weiß Bergheim oder die Prinzengarde Rot-Weiss mit Tanzmariechen Michele Schummers. Es wird viel getanzt, am Anfang klassisch, dann immer öfter Freistil, so voll ist es auf dem Parkett. Wer dort nicht mindestens einmal landet, ist hüftsteif oder hat schlechte Laune. Die "Hausband" des Clubs namens Heaven's Club ist mehr als gut, sehr französisch heizt Kate Ryan ein ("Voyage Voyage").

Es wird mitgesungen, nicht nur hier flackern die Lichter wie in besten Disko-Zeiten. Driessen, der aus dem Karton unter seinem Tisch immer wieder Orden fischt und sie verleiht, hat als Überraschung die Spider Murphy Gang gebucht. Der Höhepunkt, Rock 'n' Roll und natürlich "Schickeria" und "Skandal im Sperrbezirk". Sänger Günther Sigl plaudert im Münchner Slang über die gut angezogene Düsseldorfer, die so gute Laune haben.

Da hat der sympathische Bayer recht, und gute Laune hat er auch, denn zum 40-Jährigen hat die Band gerade erst vor 40.000 Zuschauern "gspuit". Hauptpreis der Tombola sind Flüge nach Bordeaux, wehmütig gehen Blicke Richtung Achim Hunold, der mit seiner Air Berlin dem Club regelmäßig Fernflüge spendierte. Nach Mitternacht wird weitergemacht, irgendwann verlagert sich das Geschehen ins Foyer, wo schon Tische für 2019 gebucht werden - denn der Prinzenball ist einfach gut.

(ujr)
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