Heerdt So ökologisch wird der Vodafone-Campus

Düsseldorf · 5000 Mitarbeiter werden in gut acht Monaten in den Neubau am Heerdter Dreieck ziehen. Das 300-Millionen-Euro-Projekt wird mit dem höchsten ökologischen Standard "LEED" geadelt: eine eigene Fernwärmeleitung, Elektroautos, tageslichtgesteuerte Lampen, Regenwassersammelstelle und große Grünflächen auf den Dächern.

 Der Campus links der Millstätter Straße ist äußerlich fertig, jetzt läuft der Innenausbau.

Der Campus links der Millstätter Straße ist äußerlich fertig, jetzt läuft der Innenausbau.

Foto: Bretz, Andreas

Der weltweit größte Mobilfunkkonzern Vodafone investiert 300 Millionen Euro in die neue Deutschland-Zentrale am Rhein. Wo noch vor Monaten im Baustellenmatsch die ersten Bauteile in die Höhe wuchsen, ist jetzt äußerlich alles fertig. "Derzeit arbeiten 700 Arbeiter auf der Baustelle, vor allem an Innenausbauten", sagt Lothar Harmuth, Projektmanager von "Die Developer Düsseldorf". Und das Projekt verlangt "konsequente Nachhaltigkeit", sagt Ulrich Kerber, Leiter Property Vodafone Deutschland. Wird der neue Campus am 15.Dezember an den Konzern übergeben, soll sich das Gebäude mit der renommierten LEED-Zertifizierung (LEED: Leadership in Energy and Environmental Design = Führung in Energie und Umweltplanung) schmücken können. Die verlangt eine hohe CO2-Einsparung und den sparsamen Umgang mit Wasser, Energie und anderen Ressourcen.

 Das neue Parkhaus wächst langsam in der zuvor ausgehobenen Baugrube in die Höhe. Die Gerüste für die einzelnen Etagen sind bereits aufgebaut. Im Vordergrund die Lamellen, die die 18.Etage im Vodafone-Turm vor Wärme schützen.

Das neue Parkhaus wächst langsam in der zuvor ausgehobenen Baugrube in die Höhe. Die Gerüste für die einzelnen Etagen sind bereits aufgebaut. Im Vordergrund die Lamellen, die die 18.Etage im Vodafone-Turm vor Wärme schützen.

Foto: Bretz, Andreas

Fernwärme Der Komplex wird mit Fernwärme geheizt. Dafür werden die Stadtwerke im Sommer eine Extra-Leitung von der Lausward unter dem Rhein bis zum Campus legen (Düker mit 100 Megawatt Leistung).

 Der Turm hat 18 Etagen, oben soll eine Außenterrasse eingerichtet werden.

Der Turm hat 18 Etagen, oben soll eine Außenterrasse eingerichtet werden.

Foto: Bretz, Andreas

Bio-Gas-Blockheizkraftwerk Zur eigenen Stromerzeugung wird bis zum Dezember ein Blockheizkraftwerk gebaut werden, das mit Bio-Gas gespeist wird.

Raumkühlung Alle Räume, in denen die empfindliche Technik, die Server und Computer lagern, werden durch Kühldecken temperiert. Andere Räume werden durch Bodenvektoren beheizt. Das eigene Kraftwerk liefert durch die Abwärme die Energie, damit keine weitere Energie von außen benötigt wird.

Elektroladestationen In der Tiefgarage sollen 20 Elektrofahrzeuge stationiert werden, die auch die nötigen Elektroladestationen haben. "Wir streben an, dass Mitarbeiter wie beispielsweise Techniker regionale Fahrten im Umkreis von etwa 60 Kilometern mit diesen Fahrzeugen tätigen", sagt Ulrich Kerber. In Zukunft seien auch 50 Elektrofahrzeuge denkbar, sagt Kerber.

Regenwassersammelanlage In einer Zisterne wird das Regenwasser gesammelt, mit dem die Pflanzen im Innenhof gewässert werden.

Sanitär-Armaturen Modern Armaturen an Wasserkränen und in Toilettenkästen geben nur so viel ab wie nötig. Beispiel: Wasserhähne geben nur Wasser ab, wenn die Hände darunter gehalten werden.

"Denkende" Lampen die Leuchten über Schreibtischen, Gängen und Fluren kommunizieren miteinander. Ein Beispiel: Wenn ein Stockwerk leer ist, gehen alle Lampen automatisch aus. Wenn Beschäftigte an Schreibtischen arbeiten oder an einer bestimmten Stelle stehen, schalten sich genau dort die Leuchten ein — außerdem brennen die Lampen auf dem Weg zum Ausgang. Mehr nicht.

(RP/anch)
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