Düsseldorf So lief Thomas Geisels erster offizieller Tag im Rathaus

Düsseldorf · Der designierte OB Thomas Geisel (SPD) traf sich mit dem Stadtdirektor und nahm im Jan-Wellem-Saal seine Wahl an. Amtsinhaber Dirk Elbers (CDU) dankte den Beigeordneten. Bei den Bündnisgesprächen scheint eine "Ampel" wahrscheinlich zu werden.

Geisels To-do-Liste
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Foto: Endermann, Andreas (end)

Monatelang konnte Thomas Geisel im Rathaus fast nur die Räume der SPD-Fraktion betreten oder bei Sitzungen im Zuschauerbereich Platz nehmen. Im Jan-Wellem-Saal, dem Ort der Repräsentanz, war der 50-Jährige Karneval zum letzten Mal. Gestern kam er als designierter Hausherr: Mit seiner Unterschrift bekundete Geisel dem städtischen Wahlleiter Stephan Keller, die Wahl zum nächsten Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf anzunehmen.

Geisels Unterschrift.

Geisels Unterschrift.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Amtskette und Amtsgeschäfte wird er zwar erst in zweieinhalb Monaten übernehmen, doch die Weichen stellt Geisel bereits: Seit Montag führt er Gespräche mit Beigeordneten. Vor dem Termin im Jan-Wellem-Saal saß er eine Stunde lang mit Manfred Abrahams, Stadtdirektor und Kämmerer, zusammen. Dabei ging es sowohl um Formelles zu den Wochen bis zur Vereidigung, aber auch um Inhaltliches. Denn direkt nach dem Termin mit Geisel machte sich Abrahams auf den Weg zur Haushaltsklausur mit seinen Beigeordneten-Kollegen in Hünxe.

Geisels roter Wahlkampf-Mini parkte im Innenhof des Rathauses.

Geisels roter Wahlkampf-Mini parkte im Innenhof des Rathauses.

Foto: Endermann, Andreas (end)

"Gute Basis für weitere Gespräche"

Thomas Geisel feiert seinen Wahlsieg
16 Bilder

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Foto: Bretz, Andreas

Am Morgen hatte der noch amtierende OB Dirk Elbers (CDU) die Beigeordneten zu einer Verwaltungskonferenz geladen. Er habe sich bedankt und gewissermaßen auch verabschiedet, berichteten Teilnehmer. Abrahams habe im Namen des Kollegiums eine kurze Rede gehalten. Elbers habe einen betroffenen und gerührten Eindruck gemacht. Man geht davon aus, dass der 54-Jährige in den nächsten Wochen seine Hüftoperation auskuriert, was wegen des Wahlkampfs nicht möglich gewesen sei.

Unterdessen laufen die Verhandlungen zu möglichen Mehrheitsbündnissen im Stadtrat weiter. Gestern Nachmittag trafen sich CDU und Grüne zu ihrem zweiten Gespräch: Laut beiden Seiten herrschte eine gute Atmosphäre, man habe alle wichtigen Punkten angesprochen. Es gebe Übereinstimmungen, auch Kontroversen, insgesamt eine gute Basis für weitere Gespräche.

Direkt danach gingen die Grünen weiter zum dritten Treffen mit der SPD - es diente der Sondierung einer möglichen "Ampel"-Koalition mit der FDP. Ein Dreiergespräch mit den Liberalen ist für heute geplant. Die führenden Köpfe der FDP, Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Manfred Neuenhaus, schließen eine "Ampel" nicht aus. Bedingungen sind Erhalt der Schuldenfreiheit und keine höheren Steuern.

Schwarz-Grün und "Ampel" (mit der Stimme von OB Geisel) hätten im Rat jeweils 42 der 83 Stimmen. Eine große Koalition aus CDU und SPD käme auf 56 Stimmen. Geisel legt sich nicht fest, betont aber: "Im Moment verhandeln wir eine Ampel. Wenn das klappt, wäre mir das lieber als eine große Koalition."

(RP)
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