Geplantes Open-Air-Gelände an der Messe So geht es den Ed-Sheeran-Bäumen in Düsseldorf

Düsseldorf · Seit dem Frühjahr stehen die 61 Bäume, die für das später abgesagte Konzert auf dem Messeparkplatz in Düsseldorf umgepflanzt wurden, in der Baumschule der Stadt – und entwickeln sich gut.

 Baumschulen-Leiter Detlef Hüskes und Gartenamtsleiterin Doris Törkel auf dem Feld mit den Messebäumen, die den Sommer gut überstanden haben.

Baumschulen-Leiter Detlef Hüskes und Gartenamtsleiterin Doris Törkel auf dem Feld mit den Messebäumen, die den Sommer gut überstanden haben.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Sie mussten für Ed Sheeran weichen, doch der kam dann nie: Es fand sich keine politische Mehrheit für ein Open-Air-Konzert im Juli auf dem Messeparkplatz. Die 61 Bäume, die zuvor vorsichtshalber umgepflanzt wurden, sind seitdem in der Baumschule der Stadt untergebracht – und bleiben dort noch eine Weile stehen, denn nun soll es doch noch eine Open-Air-Fläche an der Messe geben. Nach dem herausfordernden Hitzesommer sind die Bäume in einem guten Zustand, sagt die Stadt. Ein Überblick.

Wie geht es den Bäumen? „Es geht ihnen sehr gut, sie konnten in den vergangenen Monaten richtig Luft holen – denn hier in der Baumschule stehen sie auf einer unversiegelten Fläche“, sagt Doris Törkel, Leiterin des Gartenamtes. Auf einer Wiese der städtischen Baumschule, nur wenige hundert Meter von ihrem alten Zuhause entfernt, sind die Bäume in mehreren Reihen auf einer Wiese wieder eingepflanzt worden – und haben eben nicht wie auf dem Messeparkplatz Asphalt um sich herum. Im Hitzesommer haben die Baumstämme einen weißen Anstrich bekommen. „Das ist für die Bäume wie eine Sonnencreme. Die Farbe verhindert, dass durch die Sonne etwa die Rinde aufplatzt und sich dort Pilze einnisten“, erklärt Törkel. Bei den Platanen blättert schon ein wenig Farbe ab – das ist ein Indiz dafür, dass es den Bäumen gut geht: „Sie werden dann dicker, das ist also ein Vitalitätszeichen.“
Wie haben sie den Hitzesommer überstanden? Ziemlich gut, sind sich Törkel und Jörg Langenhorst, Abteilungsleiter des Hauptbetriebshofs des Gartenamts sicher. „Sie wurden 22 Mal im Hitzesommer jeweils acht Stunden lang mit 300 bis 400 Litern Wasser gegossen, damit sie nicht austrocknen“, sagt er. Kosten: rund 8000 Euro. Bezahlen musste das die städtische Veranstaltungsgesellschaft D.Live, die die Bäume für das geplante Ed-Sheeran-Konzert umpflanzen ließ.

Wieso mussten die Bäume überhaupt weichen? Für das schließlich gescheiterte Ed-Sheeran-Konzert auf dem Messeparkplatz mussten die Bäume weichen. Sie wurden im Frühjahr von einer Spezialfirma ausgepflanzt und umgesetzt. Es handelte sich bei den Bäumen etwa um Eschen, Ahorn- und Amberbäume, die zwischen 20 und 25 Jahre alt sind. Sie wurden bereits früh in diesem Jahr umgesetzt, weil sie sich dann noch in der Winterruhe befinden und keine Blätter haben. Werden die Bäume in dieser Phase umgesetzt, ist der so genannte Pflanzschock nicht so groß. Passiert so etwas dagegen im späten Frühling oder Sommer, wenn die Bäume ihre Blätter tragen und viel mehr Wasser benötigen, können sie rasch austrocknen und absterben. Im Winter nisten außerdem keine Vögel in den Bäumen. Insgesamt 104 größere Bäume auf dem Messeparkplatz konnten nicht umgepflanzt werden und hätten für das Konzert gefällt werden müssen. Das sorgte für heftige Debatten und Protest von Umweltschützern.

Was passiert nun mit den Bäumen? Eigentlich müssten die Bäume bis Ende März wieder zurückgebracht werden. Da aber im Oktober der Stadtrat mit den Stimmen von CDU, SPD, FDP und Grünen dafür gestimmt hat, dass nun ein Bauleitverfahren für ein Open-Air-Gelände an der Messe gestartet wird, bleiben sie wohl vorerst weiter in der Baumschule. Sollten sie später nicht zur Messe zurück können, sucht das Gartenamt neue Standorte für sie – bevorzugt im Stadtnorden.

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