Nach Pleiten, Pech und Pannen "SkyTrain hat zweite Chance verdient"

Düsseldorf (dto). Zwischen Juli 2002 und Januar 2006 hat der SkyTrain am Düsseldorfer Flughafen rund 15 Millionen Passagiere befördert und mehr als 1,5 Millionen Kilometer zurückgelegt. In der Vergangenheit sorgte der ungewöhnliche Airportshuttle durch seine Pannenserie für Aufsehen, was sich ändern soll, wenn der SkyTrain am 16. September wieder Fahrt aufnimmt. "Der SkyTrain ist besser als sein Ruf und hat eine zweite Chance verdient", erklärte Siemens Vorstandsmitglied Joern F. Sens im Zuge einer Testfahrt am Montagmittag.

SkyTrain nimmt wieder Fahrt auf
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Foto: ddp

In den vergangenen Monaten wurden laut Sens nicht nur Leittechnik und Fahrzeuge überarbeitet, sondern auch die Haltestellenabfertigung beschleunigt und das Betriebsmanagement verbessert. Dadurch soll der Komfort für Fahrgäste gesteigert und das Tempo des Shuttles erhöht werden. Bei Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 50 km/h können nun 2.000 Personen pro Stunde und Richtung zwischen Terminal C sowie A/B, Parkhaus 4 und ICE Bahnhof pendeln.

"Wir haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und den SkyTrain konsequent verbessert", sagte Sens, erklärte aber auch, dass trotz aller Neuerungen auch in Zukunft Betriebsunterbrechungen nicht vollkommen auszuschließen sind. Die Wahrscheinlichkeit für eine Panne soll aber bei unter einem Prozent liegen. Auch Zustände wie im Januar dieses Jahres werden laut Sens der Vergangenheit angehören. Damals saßen einige Fahrgäste nach einer Störung zwei Stunden lang im "Himmelszug" fest.

"Die Fehler der Vergangenheit sind nun ausgewertet und die Ergebnisse in die zweite Generation des SkyTrains geflossen", so Sens. Nun gibt es zum Beispiel die Möglichkeit mehrere Fahrzeuge auch manuell durch zugestiegene Fahrer zu bewegen, so dass Störungen infolge technischer Schwierigkeiten schneller beseitigt werden können und die Fahrgäste nur minimale Verzögerungen in Kauf nehmen müssen. Bleibt der SkyTrain auf der Strecke liegen, wird er von einem "Abschleppzug" zur nächsten Haltestelle gezogen. Bei einem totalen Stromausfall würde ein Dieselfahrzeug andocken und den SkyTrain ziehen.

Ein weiterer Pluspunkt soll laut auch die verbesserte Kommunikation zwischen SkyTrain-Leitung, Fahrgästen und in extremen Fällen den Airlines sein. So werden Passagiere bei Betriebsstörungen sofort informiert und von geschultem Personal betreut. Kommt es zu längeren Verzögerungen werden die Fluglinien darüber informiert, so dass Reisende keine Angst haben müssen nicht rechtzeitig am Check-In-Schalter zu sein oder den Flieger zu verpassen.

Nachdem der SkyTrain bereits im Juli 2002 in Betrieb ging, folgte durch die Pannenserie bedingt noch keine Abnahme durch den Düsseldorfer Flughafen. Diese soll nun nach erfolgreicher Wiederaufnahme des Airportshuttles Ende 2006 erfolgen. Das Auftragsvolumen zwischen der Siemens AG und der Flughafen Düsseldorf GmbH beläuft sich auf 87,9 Millionen Euro.

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