Lebende Tauben nur der Anfang Skurrile Geschichten am Flughafen

Ein Mann, der mit lebenden Tauben in der Hose nach Tripolis fliegen wollte, hat am Montag für Schmunzeln am Düsseldorfer Flughafen gesorgt. Die Aktion ist aber nur eine der skurrilen Geschichten, die Bundespolizei-Pressesprecher Achim Berkenkötter und seine Kollegen am Airport erlebt haben.

 Achim Berkenkötter spricht über unglaubliche Geschichten am Düsseldorfer Flughafen.

Achim Berkenkötter spricht über unglaubliche Geschichten am Düsseldorfer Flughafen.

"So eine Tauben-Geschichte hatten wir offen gesagt zwar noch nie, aber es gab schon ähnlich unglaubliche Vorfälle", erklärt Berkenkötter im Gespräch mit unserer Redaktion.

So habe ein afrikanischer Passfälscher einmal versucht, falsche Papiere in trockenen Fischen eingenäht ins Land zu schmuggeln. "Die haben ganz schön gestunken, aber das hat die Kollegen nicht von einer Kontrolle abgehalten", berichtet Berkenkötter.

Einen handfesten Streit bekamen die Beamten mit, als eine Frau bei der Luftsicherheitskontrolle plötzlich merkte, dass der von ihrem Mann für sie gekaufte Schmuck nicht echt war. Sie prügelte daraufhin auf ihren Gatten ein und schlug auch noch einem heraneilenden Beamten mit der Faust ins Gesicht. "Wie genau sie das mit dem Schmuck erfahren konnte, wissen wir immer noch nicht", sagt Berkenkötter.

Ebenfalls bemerkenswert ist die Geschichte einer 80-Jährigen, die mit einem diamantbesetzten Schlagring durch die Kontrolle wollte. "Sie meinte, so etwas würde man in diesen Zeiten brauchen", erklärt Berkenkötter.

Ohnehin sei es kaum zu glauben, was Passagiere alles in ihr Handgepäck stopfen. "Da sind Autobatterien und Motorsägen bei. Kein Wunder, dass wir jährlich 60.000 Gegenstände aus dem Handgepäck entfernen müssen."

Besonders clever stellte sich auch ein türkischstämmiger Mann an. Er zerlegte eine - wohlgemerkt nicht schussfähige - Waffe in ihre Einzelteile, wickelte sie in Aluminiumfolie ein und steckte sich die Teile in die Schuhe. "Den Kollegen fiel sofort auf, dass der Mann kaum laufen konnte. Zudem schlagen die Sensoren bei Alu natürlich erst recht aus", erinnert sich Berkenkötter.

Überführt wurde die Mitarbeiterin einer insolventen Firma, die mit 20.000 Euro ins Ausland flüchten wollte. Sie hatte das Bergeld in die schmutzige Windel ihres Babys gestopft. Allerdings waren auch diese Scheine in Aluminium-Folie gewickelt, so dass die Detektoren dauernd Alarm schlugen. "Irgendwann hat sich dann ein Kollege getraut und die Windel geöffnet", sagt Berkenkötter.

Dreist stellte sich auch ein Mann an, der sieben Kilogramm Kokain im doppelten Boden einer Hundebox schmuggeln wollte. Berkenkötter: "Der wusste anscheinend nicht, dass auch die Box komplett durchleuchtet wird."

Übrigens: Der Mann mit den vier lebenden Tauben in der Hose hat versprochen, in einer Woche aus Tripolis zurückzukommen, um die edlen Tiere in einem Düsseldorfer Tierheim wieder abzuholen.

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