Düsseldorf Skandal um Stadttochter IDR: Jetzt werden Zeugen angehört

Düsseldorf · Mehr als eineinhalb Jahre nach den Hausdurchsuchungen beim früheren Chef der Stadttochter IDR, Heinrich Pröpper, und weiteren Beschuldigten gehen die Ermittlungen in eine weitere Stufe.

Düsseldorf: Skandal um Stadttochter IDR: Jetzt werden Zeugen angehört
Foto: Kannegießer

Mehrere der städtischen Bediensteten, bei denen im Sommer gegen Zahlung einer Geldauflage die Verfahren wegen Vorteilsannahme eingestellt wurden (es ging unter anderem um vorweihnachtliche Kisten mit Champagner oder Wein), werden nun als Zeugen angehört. Das bestätigt Ralf Herrenbrück, Sprecher der Staatsanwaltschaft, auf Anfrage.

Dies sei möglich, da sie nicht mehr selbst Beschuldigte seien. Die Ermittler erhoffen sich davon Details zu den Abläufen. Die Ermittlungen gegen Pröpper werden laut Herrenbrück "zeitnah" abgeschlossen sein. Ob ein Verfahren eröffnet wird, ist offen. Pröpper will sich mit Hinweis auf die Ermittlungen nicht äußern. Ihm werden Untreue und Vorteilsgewährung (gegenüber städtischen Bediensteten) vorgeworfen. Nach RP-Informationen soll es um Zuwendungen in einem Gesamtwert von unter 40 000 Euro innerhalb von fünf Jahren gehen. Darunter besagte Champagner-Kisten, verschenkte Flossi-Figuren sowie Bewirtungen im Schloss Eller.

59 städtischen Bediensteten hatte die Staatsanwaltschaft vorgeworfen, solche Vorteile angenommen zu haben. 38, darunter OB Dirk Elbers, erhielten das Angebot, das Verfahren gegen Geldauflage einzustellen. Alle nahmen an. Gegen einige laufen noch Ermittlungen, bei anderen wurden die Verfahren mangels Beweisen eingestellt. Ermittelt wird auch gegen einen CDU-Politiker, der für einen IDR-Beratervertrag Geld bekommen, aber die Leistungen nicht in vollem Umfang erbracht haben soll. "Die Unterlagen werden noch gesichtet und geprüft", sagt Herrenbrück. Es bestehe auch Kontakt zur Verteidigung.

(RP)
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