Name und nachricht Simone Fischer

Düsseldorf · Wenn Simone Fischer im Düsseldorfer Alltag erlebt, aus welchen nichtigen Anlässen Menschen in Rage geraten, dann wandern ihre Gedanken häufig nach Indien. Ob auf der Leprastation oder bei der Essensausgabe für Arme - das Lächeln der Menschen, die sie dabei traf, hat die Düsseldorferin tief beeindruckt. Sechs Wochen lang begleitete sie einen Pater aus dem Pilar-Orden, der für die Versorgung der Armen Immenses geleistet hat. Über Pater Franklin Rodrigues ("ein Mann Ende 70 und voller Energie") hat Fischer nun ein Buch geschrieben, das Ende Februar im Retap-Verlag erscheint. Als Ehrenamtlerin für die Indien-Hilfe hatte Simone Fischer, die Sprecherin der Hochschule Düsseldorf ist, ihren Jahresurlaub in Bhopal verbracht. Dorthin war der Pater vor mehr als 30 Jahren gekommen, um zu helfen. In der Stadt, in der heute 1,8 Millionen Einwohner leben, geschah damals eine der größten Chemiekatastrophen der Geschichte. Tausende Menschen starben, unzählige wurden schwer verletzt.

Name und nachricht: Simone Fischer
Foto: Michelle Zillekens

Pater Franklin Rodrigues knüpfte Kontakte nach Deutschland und zu anderen Orden, organisierte den Aufbau medizinischer Versorgung und beruflicher Bildung. "Er hat damit echte Hilfe zur Selbsthilfe geleistet", sagt Fischer. Mithilfe eines großen Netzwerks gelang es ihm, ein Krankenhaus aufzubauen. Später setzte er sich dafür ein, dass Schulabgänger aus den Armenvierteln eine Ausbildung absolvieren konnten. Von der Kraft des Paters, an das Gute, an die Menschen und das Leben zu glauben, sagt Simone Fischer, profitiere sie bis heute. Die Reise und die Begegnung mit dem Pater hätten sie etwas Wichtiges gelehrt, das sie den Lesern des Buchs weitervermitteln möchte: "Das Leben, egal, wie es kommt, wertzuschätzen." Sonja Schmitz

(RP)
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