Silvester in Düsseldorf Wieder Feuerwerksverbot in der Altstadt

Düsseldorf · Stadt und Polizei bereiten sich für Silvester auf einen Großeinsatz wie im vergangenen Jahr vor. Vor allem, weil wieder mit vielen aggressiven Männergruppen aus dem arabischen Raum gerechnet wird. Die waren auch zu Halloween da.

 Ein Großaufgebot der Polizei sicherte die Silvesterfeier auf der Treppe vor einem Jahr, wo vor allem nordafrikanische Männer feierten.

Ein Großaufgebot der Polizei sicherte die Silvesterfeier auf der Treppe vor einem Jahr, wo vor allem nordafrikanische Männer feierten.

Foto: Andreas Bretz

Silvester wird die Altstadt zur böllerfreien Zone. Ordnungsdezernent Christian Zaum hat vergangene Woche das Feuerwerksverbot, das sich im vergangenen Jahr bewährt hat, erneut verfügt. Es soll wie bei der Premiere durch Fußstreifen kontrolliert werden.

Polizei und Stadt bereiten sich auf einen Großeinsatz vor, der ähnliche Dimensionen wie zum Jahreswechsel 2016/17 haben wird, als etwa die Polizei ihr personelles Silvesteraufgebot verdoppelt hatte. Einer der Gründe: die Gruppen von Männern, überwiegend aus dem arabischen Raum, die im vorigen Jahr aus ganz NRW nach Düsseldorf gekommen waren. "Wir gehen davon aus, dass sich das wiederholt", sagt Zaum. Der städtische Ordnungs- und Servicedienst (OSD) werde deshalb in der Silvesternacht mit verstärkten Kräften unterwegs sein - "und auch durch massives Durchgreifen Straftäter abschrecken", so der Ordnungsdezernent.

Dass es bei Großveranstaltungen in der Altstadt gar nicht genug uniformierte Ordnungskräfte geben kann, hat sich auch an Halloween gezeigt. Bereits am frühen Abend hatte die Bundespolizei am Hauptbahnhof registriert, dass nicht nur Zombies und Vampire das große Gruseln in der Altstadt feiern wollten. Beim "erhöhten Aufkommen von Männern aus dem arabischen Raum" sei es zunächst nicht zu Zwischenfällen gekommen, sagte die Sprecherin der Bundespolizei. Am frühen Mittwochmorgen allerdings gerieten in einem Regionalexpress nach Duisburg zwei Iraner mit einer Gruppe von Afghanen aneinander, einer der Iraner bedrohte seine Kontrahenten dabei mit einem Einhandmesser.

Von einer "aggressiven Grundstimmung" berichteten auch die Polizisten in der Altstadt, die wie an den Wochenenden von einer Einsatzhundertschaft unterstützt wurden. Etliche Male mussten sie bei Schlägereien einschreiten. Mindestens einmal war auch ein Messer im Spiel, als an der Freitreppe zwei Gruppen aneinandergerieten. Die Polizei trennte die Kontrahenten schnell, leitete Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung ein.

Der Burgplatz und insbesondere die Freitreppe waren wie bereits in der Silvesternacht Hauptanziehungspunkt für die nordafrikanischen und arabischen Männer, die sich teils aus ganz NRW zusammenfanden. In den meisten Partylokalen der Altstadt sind sie als Gruppen nicht willkommen, bleiben deshalb auf der Treppe unter sich. 40 Straftaten hat die Polizei in der Halloween-Nacht vor allem in diesem Bereich registriert. Vier Sexualdelikte seien "bislang angezeigt" worden, so Polizeisprecherin Anja Kynast.

Dank des großen Polizeiaufgebots waren in diesen vier Fällen, in denen Frauen massiv begrapscht worden waren, die Täter schnell gefasst worden, die aus dem arabischen und nordafrikanischen Raum stammen sollen. Es habe sich in keinem Fall um Übergriffe von Gruppen gehandelt, wie sie beim Jahreswechsel 2015/16 auch in Düsseldorf für Entsetzen gesorgt hatten. Mit Silvester sei die Halloween-Nacht aber absolut nicht vergleichbar gewesen, betont Kynast, "eher mit einem gut besuchten Wochenende".

Große Abweichungen zu den Wochenenden an der längsten Theke der Welt hatte auch der OSD nicht festgestellt, der in der Halloween-Nacht allerdings auch nur bis 1.30 Uhr im Einsatz war. Das wird an Silvester anders sein, die Dienstzeit wird um zwei Stunden verlängert, und das nicht nur für den Ordnungsdienst, sondern auch für die Verkehrsüberwachung.

Zu wenig Personal für ein organisiertes Feuerwerk

Idee Riesenrad-Betreiber Oscar Bruch hatte die Idee eines organisierten Silvesterfeuerwerks vor einem Jahr ins Spiel gebracht, die allerdings im Sande verlief.

Konsequenz Der Ordnungsdezernent ist nicht unglücklich darüber. "Vor allem nach einem Feuerwerk haben OSD und Verkehrsüberwachung alle Hände voll mit der Verkehrsregelung, etwa am Taxistand zu tun. Die Kräfte würden uns in der Innenstadt fehlen."

(RP)
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