Düsseldorf Sichtbar sein in der Dunkelheit

Düsseldorf · Als Radfahrer im Dunkeln im Stadtverkehr unterwegs zu sein, ist gefährlich. Die Polizei gibt Tipps, mit welchen Maßnahmen man gut gesehen wird. Viele Radhändler bieten Leuchtmittel an, die die Sicherheit erhöhen.

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Foto: Ferl/Schnettler

Wenn Radfahrer und Fußgänger im Straßenverkehr von Autofahrern übersehen werden, müssen sie viel Glück haben, um unverletzt zu bleiben. Die Gefahr für sie, Opfer eines Unfalls zu werden, ist in der dunklen Jahreszeit höher als sonst. Deshalb sollten sie ihr Glück nicht herausfordern und selbst Sorge dafür tragen, dass sie von den Autofahrern wahrgenommen werden. Das Kommissariat Verkehrsunfallprävention - Opferschutz und die Verkehrswacht raten in der dunklen Jahreszeit zu besonderer Vorsicht und informieren über "Sicherheit durch Sichtbarkeit". Hier eine Übersicht, welche Mittel es gibt, und wie sie von ihrer Wirkung her einzuschätzen sind.

Front- und Rückleuchte Seit dem Sommer müssen diese Leuchten nicht mehr mit einem Dynamo betrieben werden - offiziell zugelassen sind nun auch solche mit Batterien oder Akku. "Es gibt Bessere und Schlechtere. In den vergangenen Jahren haben sich die Leuchtmittel weiterentwickelt", sagt Polizeihauptkommissar Rainer Wischerath. Waren schon Halogenleuchten eine Verbesserung gegenüber den alten Glühbirnen, liegen heute LED-Leuchten im Trend. Vorderlichter werden am Lenker montiert, Rücklichter an der Sattelstütze oder am Rückgepäckträger. Experten wie Jan Hüttenbernd vom Radladen "Schicke Mütze" bevorzugt akkubetriebene Leuchten, weil mit ihnen Müll vermieden wird (ab 54 Euro für beide). Die einfachen dienen in erster Linie dazu gesehen zu werden, wer selbst die Umgebung besser sehen möchte, der benötigt einen Scheinwerfer.

Reflektoren Weil Front- und Rückleuchte nur die Sichtbarkeit nach vorne und hinten ermöglichen, sorgen Reflektoren dafür, dass Radfahrer auch von der Seite gesehen werden. Dazu zählen die klassischen Katzenaugen in den Speichen (vier Stück kosten vier Euro beispielsweise im Zweiradhaus Eller). Von der Firma 3M gibt es aber auch Speichenreflektoren (knapp 20 Euro für 72 Stück beispielsweise bei Lucky Bike). Beliebt sind auch reflektierende Hosenspangen oder Armspangen. Mit Reflektorenband können nicht nur Fahrradgestelle beklebt werden, sondern auch Rollatoren. Nicht durchgesetzt haben sich Überzieher über den Helm. Ein Nachteil sei offenbar die fehlende Belüftung, so Wischerath. Von der Kopfleuchte wird im dichten Stadtverkehr abgeraten, weil sie andere Verkehrsteilnehmer oft blendet.

Kleidung Der Appell, helle Kleidung zu tragen, um im Dunkeln sichtbar zu sein, trägt wenig Früchte, wenn die Wintermode gedeckte Farben vorsieht. Sehr großflächig wahrnehmbar sind Radfahrer, die sich über der Jacke eine Warnweste tragen, wie in diesem Jahr bereits einige Male gesehen. Autofahrer sind seit Juli verpflichtet, sie mitzuführen. Es gibt sie unter anderen in Baumärkten zu kaufen, mancherorts schon für ein bis zwei Euro.

Einen reflektierenden Bömmel, der sich am Reißverschluss von Jacken oder Taschen, am Schulranzen, Regenschirm oder Rollator befestigen lässt, können Bürger über die Verkehrswacht beziehen (bestellen über Telefon 306644 oder garn@vwdd.de). Das gleiche gilt für Reflexionsgarn, das sich in Kleidung einnähen lässt. Beide Accessoires erstrahlen im Scheinwerferlicht auf große Entfernung. Der Bömmel kostet zwei Euro, das Garn 1,70 Euro pro fünf Meter.

(RP)
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