Großereignisse in Düsseldorf Sicherheit wird ständig überprüft

Düsseldorf · Der Schock nach dem Loveparade-Unglück sitzt tief – auch bei Düsseldorfer Veranstaltern, die regelmäßig Großereignisse in der Stadt planen. Übereinstimmend sagen alle, dass sie intensiv mit den Einsatzkräften zusammenarbeiten und immer wieder neue Konzepte erstellen.

Kirmes 2011: Die Partyzelte im Test
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Der Schock nach dem Loveparade-Unglück sitzt tief — auch bei Düsseldorfer Veranstaltern, die regelmäßig Großereignisse in der Stadt planen. Übereinstimmend sagen alle, dass sie intensiv mit den Einsatzkräften zusammenarbeiten und immer wieder neue Konzepte erstellen.

Der Rosenmontagszug ist mit einer Million Besucher die größte Veranstaltung der Stadt. Dennoch ist der Zug nie Routine. "Wir treffen uns jedes Jahr mehrfach, um alle Eventualitäten durchzusprechen", sagt Jürgen Rieck, Geschäftsführer des Comitée Düsseldorfer Carneval (CC). Bei den Besprechungen sind immer Vertreter der Polizei, des DRK, der Feuerwehr und der Rheinbahn dabei. Denn es gilt, zahlreiche Auflagen des Regierungspräsidenten und der Stadt zu erfüllen. "Dabei handelt es sich um ein 200-seitiges Exposé", sagt Rieck, und das ändere sich jedes Jahr.

Nach allen Seiten offen

So gibt es beispielsweise keine Bühne auf der Steinstraße mehr, um auch dort einen Fluchtweg zu haben. Beim Tuntenlauf auf der Kö ist die Zuschauerzahl begrenzt worden, um einen vier Meter breiten Streifen für den Notdienst frei zu halten. "Zum Glück können beim Rosenmontagszug die Zuschauer nach allen Seiten wegströmen", sagt Rieck.

Das gilt auch für den Kirmesplatz zwischen Oberkasseler- und Rheinkniebrücke. "Wir haben einen Notfallplan, der mit der Polizei abgestimmt und erarbeitet wird", sagt Schützenchef Lothar Inden. Glücklicherweise gebe es nach allen Seiten ausreichend Fluchtwege.

Vor Jahren habe die Platzkommission am Feuerwerksfreitag, als es plötzlich sehr voll wurde, die Absperrgitter entfernt, so dass die Besucherströme in alle Richtungen gehen konnten, erinnert sich Inden. Außerdem gebe es ausschließlich für Polizei- und Rettungswagen einen Weg direkt am Rhein hintern den Karussells, um möglichst schnell zu einer Gefahrenstelle zu gelangen.

"Wir hinterfragen unsere Arbeit und unsere Sicherheitskonzepte ständig", sagt der Chef der Esprit-Arena, Jörg Mitze, "nach so einem Drama umso mehr."

Vom reinen Grundsatz ließen sich die Loveparade und Veranstaltungen in der Arena oder den anderen Düsseldorfer Hallen aber kaum vergleichen. "Die Hallen sind für ihre Nutzungen speziell abgenommen. Es gibt kontrollierte Zugänge und immer eine limitierte Anzahl an Tickets." Vor jeder Veranstaltung werde, sagt Mitze weiter, eine genaue Veranstaltungsbeschreibung gemacht, es werden Verkehrs- und Sicherheitsgespräche geführt, Stufenpläne gemacht, wer, wann, was, wo zu tun hat. Für Mitze ein entscheidender Punkt: Die Einsatzkräfte müssen sich untereinander kennen und es muss im Ernstfall klar sein, wer das Sagen hat.

(RP)
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