Shopping in Düsseldorf Noch drei verkaufsoffene Sonntage in diesem Jahr

Düsseldorf · An diesem Sonntag kann man anlässlich der „K“-Messe in der Stadtmitte einkaufen. Klagen von Verdi gab es im ganzen Jahr nicht. Für das kommende Jahr sollen in Düsseldorf wieder zwölf Termine für Sonntagsöffnungen geplant sein – auch wieder zu bekannten Messen.

 So voll war es beim verkaufsoffenen Sonntag im Januar zur Messe Boot – zu dieser Messe gibt es 2020 wohl keine Sonntagsöffnung.

So voll war es beim verkaufsoffenen Sonntag im Januar zur Messe Boot – zu dieser Messe gibt es 2020 wohl keine Sonntagsöffnung.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Am morgigen Sonntag könnte es voll werden in der Stadtmitte: Von 13 bis 18 Uhr sind die Geschäfte (auch in Carlstadt und Altstadt) für die Kunden geöffnet. Anlass des verkaufsoffenen Sonntags – des ersten in der Stadtmitte seit März – ist die Kunststoffmesse „K“. Mehr als 200.000 Besucher, darunter viele aus dem Ausland, reisen dazu an, nicht wenige bleiben über mehrere Tage und dürften den Sonntag auch für einen Einkaufsbummel nutzen wollen. In der Vergangenheit waren die Sonntagsöffnungen oft umstritten, die Gewerkschaft Verdi hatte 2018 gegen einige Termine erfolgreich geklagt. In diesem Jahr gab es dagegen keine Konflikte in Düsseldorf. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Fragen.

Welche Termine stehen in diesem Jahr noch an? In Düsseldorf dürfen im Advent an zwei Sonntagen die Geschäfte geöffnet sein: in Benrath sowie in Kaiserswerth, Oberkassel und Pempelfort am 1. Dezember, in der Stadtmitte (mit Altstadt und Carlstadt) dann am 8. Dezember. An beiden Terminen gelten die üblichen Öffnungszeiten von 13 bis 18 Uhr. Insgesamt sind das für dieses Jahr zwölf verkaufsoffene Sonntage, vier davon in der Stadtmitte.

Wie ist die Gesetzeslage? Das Land NRW hat im März 2018 mit einer Gesetzesnovelle die Anzahl möglicher verkaufsoffener Sonn- oder Feiertage von 4 auf 8 je Stadtteil erhöht, innerhalb einer Stadt sind insgesamt nun 16 statt vorher elf pro Jahr möglich. Zudem schaffte das Land den vorgegebenen Anlassbezug ab und führte neue Sachgründe ein, mit denen sich Anträge auf Sonntagsöffnung theoretisch einfacher begründen lassen – etwa mit der „Belebung der Innenstädte, Ortskerne, Stadt- oder Ortsteilzentren“.

In Düsseldorf existiert zusätzlich jedoch ein „Kriterienkatalog zur Reduzierung und Synchronisierung der verkaufsoffenen Sonntage“, der diese Regelung beschneidet. Darin wird die Zahl verkaufsoffener Sonntage pro Jahr auf maximal zwölf beschränkt, pro Stadtteil sind es vier. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat das in einem Positionspapier kritisiert. Es handele sich um eine „Selbstbeschränkung“, die den lokalen Handel auch im Standortwettbewerb unnötig hemme. IHK-Handelsexpertin Tina Schmidt sagt: „Gerade für eine Metropole wie Düsseldorf sollte da so viel machbar sein, wie es der Gesetzgeber erlaubt.“

Sind Sonntagsöffnungen noch attraktiv? Allein die Tatsache, dass es zwischendurch auch schlechter besuchte Verkaufssonntage gab, lässt laut Schmidt diesen Schluss nicht zu. „Viele Menschen nutzen sehr gern die Chance, mit ihrer Familie in die Stadt zu gehen. Dabei geht es nicht allein ums Einkaufen, sondern um das Gesamterlebnis. Und das ist nach wie vor sehr gefragt.“ Zudem präsentiere sich Düsseldorf mit solchen Events den Besuchern als attraktive Metropole.

Welche Haltung nimmt die Gewerkschaft Verdi aktuell dazu ein? Die Gewerkschaft hat in diesem Jahr in Düsseldorf gegen keine einzige Sonntagsöffnung geklagt. „Ich fand es in diesem Jahr positiv, dass in Düsseldorf versucht worden ist, die Sonntage nicht in einem Übermaß zu strapazieren“, sagt die Geschäftsführerin von Verdi Düsseldorf, Stephanie Peifer: „Und es gab keinen einzigen Termin ohne Anlassbezug – auf so etwas hat die Stadt komplett verzichtet.“ Ein Grund dafür sei aber sicher auch die Gewissheit gewesen, dass man in einem solchen Fall wieder geklagt hätte. „Es hat definitiv gewirkt, dass wir uns mit diesem Thema intensiv auseinandergesetzt haben.“ Für die Zukunft kündigte sie an, man werde die Termine für 2020 sorgsam prüfen: „Wir sind nicht klagewütig, aber wir wollen auch weiterhin vernünftige Grenzen.“

Stehen die Termine für 2020 fest? Der Rat muss die Termine zunächst genehmigen. Nach Informationen unserer Redaktion sind für 2020 jedoch erneut zwölf Termine angedacht, und zwar zu bewährten Anlässen. Darunter sind beispielsweise die alle vier Jahre stattfindende besucherstarke Druckmesse Drupa (16. bis 26. Juni), die Messe Beauty (6. bis 8. März) sowie diverse Stadtteilfeste, etwa der Ostermarkt und das Gumbertstraßenfest in Eller oder das Luegalleefest in Oberkassel.

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