Düsseldorf Senioren-Flashmob vor Carsch-Haus

Düsseldorf · Anlässlich des Weltseniorentages haben sich hunderte ältere Menschen auf dem Heinrich-Heine-Platz versammelt und zu Zumba-Musik getanzt. Zentren plus der Diakonie und des Caritasverbandes hatten dafür geworben.

Seniorenflashmob in Düsseldorf am Crschhaus
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Seniorenflashmob in Düsseldorf

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Als Ingrid Schulte mit ihrer weißen Tüte zurückkommt, wird sie von ihren beiden Töchtern bereits erwartet. Gemeinsam holen sie alles hervor, Kosmetikartikel und Nahrungsergänzungsmittel, auch Schreibblocks und Stifte hat jeder Teilnehmer geschenkt bekommen. Ingrid ist noch etwas außer Puste, verschwindet dann aber mit ihren Mädchen sehr beschwingt in den Gassen der Düsseldorfer Altstadt.

Sie war eine von sehr vielen Senioren, die sich am Samstagmittag am ersten Düsseldorfer Senioren-Flashmob vor dem Carsch-Haus beteiligt haben. Da, wo manchmal Jazzgruppen auftreten oder junge Männer Break Dance tanzen, gehörte die Showbühne diesmal ganz den Älteren. Und man kam nicht umhin, das Treiben auch als Nicht-Senior mit Freude zu verfolgen. Zu schnellen Zumba-Rhythmen und unter Anleitung der Tanzlehrerin Alexandra Ritter tanzten die Senioren, was das Zeug hielt. Die Passanten des Samstagshoppings blieben erstaunt stehen. Denn es war nicht nur ein kleines Grüppchen, das sich zum Flashmob zusammengefunden hatte, weit über hundert Senioren machen mit. Organisiert hatte dieses Ereignis das Online-Journal "59plus.TV", Anlass war der Weltseniorentag, der alljährlich am 1. Oktober begangen wird.

Die Idee des Senioren-Flashmobs stammt aus Hamburg, wo ihn der Verein "Wege aus der Einsamkeit" ins Leben rief und seit einigen Jahren praktiziert. Inzwischen machen viele deutsche Städte mit, dieses Jahr erstmalig auch Düsseldorf: "Wir wollen dem Alter ein neues Gesicht geben", sagte die Geschäftsführerin von 59plus.TV Simone Brüggemann. Dabei möchte sie sich bei den Teilnehmenden nicht darauf festlegen, wer ab welchem Alter mitmachen könne. Das kann jeder selbst für sich entscheiden. Unterstützt wurden die Organisatoren im Vorfeld von den Zentren plus der Diakonie und des Caritasverbands, die in ihren Einrichtungen für den Senioren-Flashmob warben. So wurden auch die Freundinnen Monika Thelen und Lydia Schatton auf die Aktion aufmerksam, die im Benrather Zentrum plus hin und wieder Kurse belegen. Die Tanzeinlage für den Flashmob am Samstag trainierten sie dort ein.

Spontan angesprochen fühlte sich auch die Sängerin Marita Weiss, die hinauf auf die Bühne ging und für die tanzwillige Menge eines ihrer selbstkomponierten Lieder zum Besten gab. Hier hieß es im Refrain wiederholt "Wir sind noch jung genug, um Spaß zu haben", was dem Flashmob durchaus zuträglich war und die Stimmung noch weiter anheizte. Alle gaben, was sie konnten, wem das Stehen Probleme bereitete, saß auf seinem Rollator und wedelte vergnügt mit den Armen in der Luft. Der Senioren-Flashmob, den Stadtdirektor Burkhard Hintzsche eröffnet hatte, steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Thomas Geisel und soll künftig jedes Jahr am 1. Oktober stattfinden. Die Teilnehmer jedenfalls waren am Schluss sichtlich euphorisch, und wo man hinhörte, hieß es, davon müsse es noch mehr geben.

(RP)
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