Rather Familienzentrum Selbstgebackener Kuchen im Café Rath

Das Café des Rather Familienzentrums will verschiedene Menschen zusammengebringen. Um am Nachmittag mehr Gäste zu gewinnen, bietet es nun selbstgebackenen Kuchen an.

 Die FSJ-lerin Ana (li.) hat den Kuchen für das Café Rath gebacken.

Die FSJ-lerin Ana (li.) hat den Kuchen für das Café Rath gebacken.

Foto: RP/Mirjam Ratmann

Am heutigen Nachmittag gibt es Straciatella- und Käsekuchen, jeweils für 30 Cent das Stück. Trotz des günstigen Preises ist das Café Rath des katholischen Familienzentrums im Stadtteil beinahe leer, nur zwei Frauen und ein Junge sitzen an einem Tisch. „In den vergangenen zwei Wochen hatte wir leider immer noch viel Kuchen übrig“, sagt Ana, die gemeinsam mit einer Ehrenamtlichen die Kuchen für das Café backt. Seit knapp vier Monaten absolviert sie ihr freiwilliges soziales Jahr im Familienzentrum und leitet das Café.

Tobias Schiefer, der seit 2016 Sozialpädagoge im Familienzentrum und dort zuständig für die Stadtteilarbeit  ist, pflichtet der FSJ-lerin bei: „Am Nachmittag sind wir nicht gut ausgelastet.“ Er vermutet, dass viele nicht wüssten, dass das Café für jeden frei zugänglich ist – ganz unabhängig vom Beratungsangebot des Zentrums, das in der Nähe des Rather S-Bahnhofs liegt. Erst vor knapp drei Jahren zog das Café in einen Neubau, um sichtbarer zu werden.

Neben dem neuen Kuchenangebot bietet es kostenloses WLAN und fair gehandelten Kaffee an. Alles ist sehr günstig gehalten. „Jeder soll sich einen Kaffee leisten können“, erklärt Ana das Konzept des Cafés. Das gleiche Prinzip gilt bei dem Kuchen: „Die, die mehr als 30 Cent haben, geben auch mal mehr und die, die es nicht haben, zahlen eben nur 30 Cent“, sagt Schiefer.

Das Café Rath diene sozusagen als Empfangssaal für das gesamte Familienzentrum, in dem neben Erziehungsberatung, unter anderem auch ein Migrationsdienst und eine Schuldnerberatung angeboten werden. Außerdem gibt es eine Bücherei. Wenn es nach Tobias Schiefer geht, soll das Café jedoch mehr sein als das. „Es müssen nicht nur Leute kommen, die etwas von uns wollen oder ein Problem haben“, erklärt der Sozialpädagoge. „Wir wollen hier Raum zur Begegegnung schaffen und verschiedene Menschen zusammenbringen.“ Die Gäste dürften dabei auch ihre eigenen Lebensmittel zum Verzehr mitbringen.

Gleichzeitig sollen sie die Möglichkeit haben, das Haus kennenzulernen. „In Rath leben viele unterschiedliche Menschen und genau die wollen wir hier her einladen“, so Schiefer. Im Café sei überschaubar, sodass gut Kontakt stattfinden könne. Am Vormittag gäbe es bereits einige Stammgäste – so beispielsweise eine Gruppe von Menschen, die sonst alleine zuhause wären. Der selbstgebackene Kuchen soll nun helfen, das Café auch am Nachmittag zu füllen. Jede Woche wird es ein anderes Angebot geben.

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