Segelschulschiff aus dem Oman Das ist die Shabab Oman II

Düsseldorf · Seit beinahe zehn Jahren hat die „Shabab Oman“ eine Nachfolgerin, die „Shabab Oman II“. 25 Tage lang könnte das Schiff komplett auf See verbrigen. Was es sonst noch Wissenswertes gibt.

  Verbindungsoffizier Michael Bittner mit Kapitän Issa Al Jahwar am Steuer der Shabab Oman II in Kiel.

Verbindungsoffizier Michael Bittner mit Kapitän Issa Al Jahwar am Steuer der Shabab Oman II in Kiel.

Foto: Natascha Plankermann

Die „Shabab Oman II“ ist seit 2013 mit mehr als 85 Meter Länge die größere Nachfolgerin des ersten Schulschiffs der omanischen Marine, das ab 1976 durch die Weltmeere segelte. Der sogenannte Clipper hat drei Masten und 34 Segel, die zusammen mehr als 2600 Quadratmetern bedecken könnten. „Wenn nötig, können wir 25 Tage komplett auf See bleiben und unterwegs unser eigenes Trinkwasser produzieren“, sagt Kapitän Al Jahwari.

Das erklärte Ziel des Landes auf der arabischen Halbinsel ist es, mit dem schwimmenden Botschafter das friedliche Oman als touristisches Ziel bekannt zu machen. „Mehr als 640.000 Besucher kamen bei den bisherigen Reisen bisher schon an Bord“, erzählt Issa Al Jahwari stolz.

Die Gäste bewundern die blitzblanken Deckplanken mit ihren messingverzierten Stufen, die Schnitzereien an den Türen und beim Blick ins Foyer des klimatisierten Empfangsraums. Wer mag, kann sich bei den „Tagen des offenen Schiffs“ von jungen Frauen in typischer Tracht die Hände mit Henna verzieren lassen und Fotos omanischer Landschaften betrachten.

Doch vor allem sollen junge Leute das Seehandwerk lernen und sogar das Schiff allein steuern. Für die Studierenden, die drei Monate an Bord bleiben, bedeutet das disziplinierte Zusammenarbeit in festen Schichten über zehn Stunden am Tag: Segeln, Navigieren, sicheres Arbeiten auf den Masten selbst in stürmischen Zeiten.

„Das kennen viele nicht, ihr Leben läuft sonst eher entspannt ab. In ihrer Zeit bei uns gewöhnen sie sich daran“, sagt Kapitän Al Jahwari augenzwinkernd. „Wir bieten ihnen Events, machen nach harter Arbeit gemeinsam Musik. Ich bin stolz, wie die Crew das schafft“, fügt er an.

Mitsegeln und den Teamgeist der Mannschaft erleben darf, wer die Probe besteht und es schafft, bis zur omanischen Flagge in 50 Meter Höhe zu klettern. So wie die 21-jährige Anisa, die im Oman Informationstechnologie studiert: „Ich möchte etwas Besonderes machen und dadurch meine Persönlichkeit weiter ausbilden“, erklärt sie, warum sie mit der „Shabab Oman II“ auf die Reise gehen. Für die Frauen gibt es an Bord separate Unterkünften und sogar eigene Waschmaschinen.

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