Düsseldorf Schwerer Sturm über Düsseldorf

Düsseldorf · Gegen neun Uhr wurde am Flughafen wegen des starken Sturms der Flugbetrieb eingestellt und ein Krisenstab eingesetzt. Die komplette Berufsfeuerwehr war im Einsatz, die Freiwillige Feuerwehr übernahm den Dienst in Wachen.

 Die Maximilian-Weyhe-Allee war nach dem Sturm kaum wiederzuerkennen. Passanten fühlten sich angesichts des großen Ausmaßes der Zerstörung an Kriegszustände erinnert.

Die Maximilian-Weyhe-Allee war nach dem Sturm kaum wiederzuerkennen. Passanten fühlten sich angesichts des großen Ausmaßes der Zerstörung an Kriegszustände erinnert.

Foto: bernd schaller

Eine Sturm von bisher nicht gekannter Wucht ist gestern Abend ab 21 Uhr von Westen her über die Stadt gezogen und hat Schäden verursacht, deren Höhe wohl erst am heutigen Dienstag absehbar sein wird. Das Unwetter, das sich durch eine fast schwarze Wolkenfront ankündigte, traf zuerst die westlichen, also die linksrheinischen Stadtteile, dann die Innenstadt. Eine große Zahl von Bäumen wurde entweder komplett entwurzelt oder die Kronen wurden zerrissen. Am Seestern stürzte unmittelbar neben einer Tankstelle eine über 30 Meter hohe Pappel um und blockierte die Fahrbahn. Geschockte Autofahrer, die nicht mehr weiterkamen, versuchten schließlich gemeinsam zumindest die Fahrbahn wieder frei zu bekommen - vergebens: Teile des Baumes hatten sich unter den dort geparkten Autos verkeilt. Am Niederkasseler Deich wurden alle Bäume stark beschädigt. Auch im weiteren Verlauf der Straße Richtung Meerbusch waren mehrere Bäume umgestürzt, die Straße war nicht mehr befahrbar. Die Fahrer der Wagen suchten sich neue Wege, hier und da wurden gegenlaufende Fahrspuren umfunktioniert und genutzt. Der Ortsteil Lörick war zeitweise völlig durch quer liegende Bäume abgeschnitten.

Düsseldorf: Schwerer Sturm über Düsseldorf
Foto: Schaller

Auch die City war betroffen. Im Bereich Graf-Adolf-Straße blockierten Bäume und große Äste die Fahrbahn, so auch in Grafenberg, wo Bäume in die Düssel stürzten. Auch andere Stadtteile meldeten erhebliche Schäden durch umgestürzte Bäume. Am Flughafen wurde gegen neun Uhr für längere Zeit der Flugbetrieb eingestellt und ein Krisenstab eingesetzt. Die Zahl der vollgelaufenen Keller wird die Feuerwehr erst heute nennen können - sie war bis in die Nacht mit allen Kräften im Einsatz, Blaulicht war überall zu sehen, überall hörte man die Martinshörner. Die Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr übernahmen derweil den Dienst in den Wachen. Zeitweise brach sowohl das Festnetz wie auch das mobile Netz zusammen, im Hafen schlug der Blitz in einen Baum ein.

(RP)
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