Immer mehr Schulverweigerer Das "Rather Modell" sollte erweitert werden

Düsseldorf · Bleibt ein Kind erst einmal über längere Zeit von der Schule weg, ist eine Rückkehr umso schwieriger. Die steigende Zahl der Schulverweigerer ruft deshalb nach raschen Konsequenzen.

Vor allem zwei Punkte lassen aufhorchen. Immer mehr Grundschüler bleiben der Schule unerlaubt fern. Hier sollte das vorbildliche "Rather Modell" rasch eine Erweiterung erfahren. Denn die Experten sind sich einig: Bleibt ein Pubertierender erst einmal drei Monate am Stück von der Schule weg oder haut gleich wieder ab, nachdem ihn morgens Ordnungsdienstkräfte in die Schule begleitet haben, kann es für eine vollständige Rückkehr in die Normalität bereits zu spät sein.

Unverständlich ist auch, dass bislang nur Haupt- und Förderschulen sowie eine Gesamtschule an diesem Vorzeigeprojekt teilnehmen. Das Problem gibt es an allen Schulformen. Doch der Versuch, das Modell auf Real- und alle weiteren Gesamtschulen auszudehnen, scheiterte vorerst daran, dass die in Frage kommenden Schulen wegen knapper Personalausstattung die Entsendung eines Pädagogen ablehnten.

Mindestens so wichtig: mehr Plätze bei ambulanten und (teil-)stationären Therapeuten. Monatelange Wartelisten überfordern viele Eltern und Kinder.

joerg.janssen@rheinische-post.de

(RP)
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