Bauen in Düsseldorf Schulneubau mit einem Makel

Düsseldorf · Die Carl-Sonnenschein-Grundschule in Unterbach wird zweizügig ausgebaut. Probleme gibt es wegen fehlender Parkplätze. Die werden auf 20 reduziert, obwohl alleine die Tribüne der Sporthalle 100 Personen Platz bietet.

So soll der Neubau der Carl-Sonnenschein-Grundschule später einmal aussehen.

So soll der Neubau der Carl-Sonnenschein-Grundschule später einmal aussehen.

Foto: Stadt/Stadt Düsseldorf

Die Carl-Sonnenschein-Grundschule an der Gerresheimer Landstraße wird erweitert. Das ist erfreulich und auch notwendig, denn das gerade entstehende Neubaugebiet auf dem ehemaligen Rewe-Gelände in unmittelbarer Nachbarschaft lässt bei rund 375 neuen Wohnungen auf eine steigende Anzahl an Kindern im Grundschulalter schließen. Daher soll die Schule künftig zwei- statt nur wie bisher einzügig sein.

In der Sitzung der Bezirksvertretung 8 stellte Jörg Rabsahl vom Amt für Schule und Bildung die Erweiterungspläne vor. Der Schulkomplex an der Hauptverkehrsachse in Unterbach besteht aus mehreren Gebäuden, die zum Teil noch aus den 1960er-Jahren stammen, asbestbelastet und weitgehend marode sind, wie Rabsahl erklärte. Das betrifft sowohl den zweigeschossigen Klassenriegel als auch das Ogata- und das ebenfalls auf dem Schulgelände befindliche Awo-Haus, alle drei Gebäude sollen daher abgerissen werden.

Der Pavillon, der vom TV Unterbach genutzt wird, ist zwar auch nicht viel jünger, hier wurde aber bereits erfolgreich eine Asbestsanierung durchgeführt, das Vereinshaus bleibt daher verschont, das gilt auch für die kleine Turnhalle. Prunkstück des Schulstandortes ist aktuell die Dreifach-Sporthalle mit Tribüne für 100 Personen, die erst vor drei Jahren errichtet wurde und nicht zuletzt auch vom TV Unterbach genutzt wird, der hier einen Landesleistungsstützpunkt im Trampolinturnen unterhält. Und das führt zu einem Problem.

Denn im Zuge des Neubaus, der entstehen soll, fallen rund die Hälfte der ohnehin nicht gerade üppig vorhandenen Parkplätze weg. „Mehr als 20 sind dann nicht mehr drin“, sagte Rabsahl – vorgeschrieben nach dem Stellplatzschlüssel wären sogar nur 14 Parkplätze. Zwar befindet sich direkt vor der Schule eine Bushaltestelle, es werden 99 Fahrradbügel, die Infrastruktur zur Aufladung von E-Bikes und sogar Stellplätze für Kinderroller geschaffen, doch ob das alles ausreicht, wenn etwa der TVU zur Trampolin-Bundesliga einlädt und viele Zuschauer kommen, bezweifelten die Politiker der BV8 stark. Hinzu kommt, dass ja auch am Breidenplatz um die Ecke neu gebaut werden soll, auch hier sehen nicht wenige Unterbacher die Verkehrsinfrastruktur sehr kritisch. Der Stadtteil, in dem sich der Wohnraum beidseitig von Rathelbeck- und Gerresheimer Landstraße angesiedelt hat, gibt an Parkraum halt nicht viel her. Und mit jedem Neubauvorhaben spitzt sich die Situation zu.

Das Parkproblem ist dann aber auch der einzige Makel an dem Schulbau-Projekt, das ansonsten in jeglicher Hinsicht Vorzeigecharakter hat. Der barrierefreie Neubau soll dreigeschossig und u-förmig errichtet werden, so entsteht ein geschützter Atrium-Pausenhof. Im Erdgeschoss wird es Räume für Mensa inklusive Chill & Cook-Küche, Mehrzweckraum und die Awo-Jugend geben. Ein südöstlicher, zweigeschossiger Gebäuderiegel bietet Flächen für Verwaltung, Kunst und Bibliothek. Es entsteht eine öffentliche Grünfläche mit Spielplatz, die sowohl von der Schule als auch dem anliegenden Wohngebiet genutzt werden kann.

In dem Neubau in Holzständerbauweise mit Lehmbauwänden steht Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Die Wärmeversorgung erfolgt über Erdwärme (Geothermie). Somit wird fast 85 Prozent der Heizenergie über Umweltenergie abgedeckt. Eine effiziente Wärmerückgewinnung reduziert die Wärmeverluste. Die geothermische Anlage kann darüber hinaus im Sommer für eine passive Kühlung genutzt werden. Auf dem Flachdach ist eine Fotovoltaikanlage geplant. Für die Toilettenspülung wird Regenwasser genutzt.

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