In Düsseldorf gab es bereits ein Vorbild Toiletten für das dritte Geschlecht?

Düsseldorf · Die Freie Christliche Gesamtschule hatte bereits eine Divers-Toilette. Die Stadt Düsseldorf sieht keinen aktuellen Handlungsbedarf. Und die Gleichstellungsbeauftragte hält mehr von Unisex-Toiletten.

 Ein Schild "WC für alle Geschlechter" hängt an der Tür zu einer ehemaligen Damentoilette in einer Berliner Grundschule.

Ein Schild "WC für alle Geschlechter" hängt an der Tür zu einer ehemaligen Damentoilette in einer Berliner Grundschule.

Foto: dpa/Soeren Stache

In drei Kommunen im Münchner Umland sollen Grundschüler womöglich schon bald zwischen drei Toiletten wählen können: eine für Jungen, eine für Mädchen und eine für junge Menschen, die sich nicht zuordnen können oder ihr Geschlecht ändern wollen.

Das Vorhaben trifft in Düsseldorf auf ein unterschiedliches Echo. „Im Grundschulalter halte ich eine besondere Toilette nicht für sinnvoll. In diesem Entwicklungsstadium sich durch den Gang auf ein solches WC festzulegen, kann zum Problem werden“, sagt Christine Kirschbaum, Leiterin der Paul-Klee-Schule.

Anders ist das an der Freien Christlichen Gesamtschule in Hassels. Dort gab es schon einmal ein besonderes WC für einen Schüler, der sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlte. „Wir haben sie nicht eigens gekennzeichnet, aber es war klar, dass nur einer sie nutzen soll“, sagt Schulleiter Holger Braune. Die Sonderregelung ist inzwischen aufgehoben. „Gibt es einen konkreten Fall, macht das Sinn. Einfach so zusätzliche Toiletten aufzubauen, die dann niemand benutzt, halte ich dagegen nicht für sinnvoll“, findet der Pädagoge.

Auch Rolf Hübner, Leiter des in gleicher Trägerschaft befindlichen Gymnasiums, plädiert für einen offenen Umgang mit menschlichen Identitäten, die in kein überkommenes Schema passen. „Ob am Ende daraus Baumaßnahmen folgen müssen, entscheidet letztlich der Träger.“

Das Schulverwaltungsamt gibt sich zurückhaltend. Bisher sei noch nie ein solcher Bedarf geäußert worden. Gleichstellungsbeauftragte Elisabeth Wilfart hat Sympathien für ein ganz anderes Modell: einheitliche Toiletten („unisex“) für sämtliche Geschlechter.

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