Grundschulen gefährdet Schulleiter dringend gesucht

Düsseldorf · Neun Rektoren- und sechs Konrektorenstellen für kleine Grundschulen können derzeit nicht besetzt werden. Ändert sich das nicht, könnte es zu Zusammenlegungen von Schulen kommen. Gefährdet: katholische Schulen.

 Die Hauptschule wird auf Sicht aus NRW verschwinden. Es gibt keine Bestandsgarantie mehr.

Die Hauptschule wird auf Sicht aus NRW verschwinden. Es gibt keine Bestandsgarantie mehr.

Foto: gms

Müssen Katholische Grundschulen (KGS) geschlossen werden, weil keine geeigneten Schulleiter für kleine Schulen zu finden sind? Das befürchten Harald Beetz und Sylvia Pantel. Er war in der Schulpflegschaft der gefährdeten KGS Leuthenstraße und hat sich im Kampf für den Erhalt der Schule einen Namen gemacht. Sie ist Ratsfrau der CDU und Schulpolitikerin.

Insgesamt sollen derzeit neun Schulleiter- und sechs Konrektorenstellen in kleinen Grundschulen offen sein, etliche davon sind konfessionelle. Laut einer Liste des Schulamts sind die Stellen mehrfach ausgeschrieben worden. Ohne Erfolg: keine Bewerber. Für manche kleine Schule wird seit 2005 ein Rektor gesucht. Pantel: "Wir appellieren an alle, die es sich zutrauen, sich unbedingt jetzt zu bewerben."

Andernfalls, so Pantel und Beetz, würden einige kleine, katholische Grundschulen aus der Schullandschaft verschwinden. Sie würden nicht geschlossen, sondern mit einer nahen großen Gemeinschaftsgrundschule (GGS) verschmelzen.

Beispiel Leuthenstraße. GGS und KGS stehen auf dem selben Gelände. Beide Schulen wurden im vergangenen Jahr kommissarisch geleitet. Nun bekommt die (größere) GGS offenbar wieder eine Leiterin - und die soll dann die KGS mitführen. Auch die Lehrer sollen sowohl in der einen als auch in der anderen Schule unterrichten. "Im Ergebnis", so Pantel, "werden die Schulen dann zu einer GGS zusammengeführt."

Auf dem Gelände der Herman-Gmeiner-Schule an der Schillstraße könnte es ebenfalls so kommen. "Das bedeutet, dass die katholischen Schulen ihr Profil verlieren und bedeutungslos werden", sagt Beetz. "Warum sollte jemand sein Kind auf einer katholischen Schule anmelden, wenn alles gleich ist?", fragt Pantel, die die Wahlfreiheit für Eltern massiv bedroht sieht.

In Köln und Neuss gibt es derartige Fusionen bereits. In Köln sind sie in zwei Fällen vollzogen, insgesamt sollen acht bis zehn Grundschulen zusammengefasst werden, jeweils unter dem Dach einer GGS. Im Kreis Neuss hat es bisher eine Zusammenlegung gegeben - nach großen Diskussionen blieb die Schule auch dort GGS.

(RP)
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