Schulen in Düsseldorf Schulen: Pantel (CDU) will Reform

Düsseldorf · Bislang teilen sich beim Thema Schule zwei Dezernate und zwei Ratsausschüsse die Zuständigkeit. Die christdemokratische Schulexpertin Sylvia Pantel will prüfen lassen, ob das künftig anders werden kann: "Um unnötige Reibungsverluste zu vermeiden."

Zehn Ergebnisse aus dem Bildungsbericht 2012
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Foto: dpa, Armin Weigel

CDU-Schulexpertin Sylvia Pantel will unnötige Verzögerungen beim Bau und der Sanierung von Schulen künftig vermeiden. "Auch wenn ich vieles an der aktuellen Kritik von Schulleitern und Stadtelternrat nicht teile, gibt es in diesem Bereich Reibungsverluste, weil gleich zwei Ratsgremien mit teils unterschiedlicher Prioritätensitzung, der Schul- und der Bauausschuss, das Thema bearbeiten", sagt Pantel. Der Wunsch der Vize-Vorsitzenden des Schulausschusses: "Die Verwaltungsspitze soll prüfen, ob es im Sinne der Schulen und der Schüler Verbesserungen mit sich bringt, die Zuständigkeiten neu zu organisieren, so dass mehr Entscheidungen in einer Hand bleiben."

Andere Punkte aus der massiven Kritik führender Düsseldorfer Pädagogen und zahlreicher Eltern (siehe Info) teilt Pantel (51) nur eingeschränkt oder gar nicht. Ihre wichtigsten Argumente:

Offener Ganztag (OGS) Hier sieht Pantel die Landeshauptstadt gut aufgestellt. "Wir haben mehr als 100 Lehrer im System belassen, statt die Stellen in Geld umzusetzen. Wenige Städte haben das so gemacht." Damit verbunden sei jedoch eine größere Verbindlichkeit bei den Öffnungszeiten, erklärt die Mutter von fünf erwachsenen Kindern jenen Eltern, die auf flexible Abholzeiten pochen. "Das Land streicht uns diese Stellen, wenn wir die Standards zu sehr auflockern."

Übermittagbetreuung Den Eindruck der Stadtelternrats-Vorsitzenden Svenja Kruse-Glitza, der OGS-Bereich sei künstlich aufgebläht, weil viele Rektoren die nachgefragte Übermittag-Betreuung einfach nicht mehr anböten, will Pantel so nicht stehenlassen. "Ich habe erfolgreich dafür gekämpft, dass es neben dem Ganztag auch weiterhin eine Übermittagbetreuung geben kann." Das durchzusetzen, sei freilich Sache der Eltern. "Wer den Eindruck hat, ein Rektor vereitele aus ideologischen oder sonstigen Gründen eine Übermittag-Gruppe, muss sich zusammenschließen und belegen, dass dieser Bedarf tatsächlich existiert."

Finanzen Ungeachtet anderslautender Einschätzungen von Grünen und SPD geht die Christdemokratin davon aus, dass auch im Haushalt 2013 rund 30 Millionen Euro für den Masterplan Schulen (Investitionen, Bau und Sanierung) bereit stehen. "So hat es mir der Oberbürgermeister gesagt. Und ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln." Freilich sei die Materie komplex, weil es in diesem Bereich auch Überträge aus vergangenen Haushaltsansätzen gebe. Von einem Gespräch mit Fachleuten der Verwaltung erhofft sich die Schulexpertin zusätzliche Klarheit. Nicht in Ordnung findet Pantel, dass manche Kritiker versuchten, Stadtplanung und Großprojekte gegen Schulentwicklung auszuspielen. "Gute Bildung brauchen wir ebenso wie eine lebenswerte Stadtlandschaft."

Eltern-Beteiligung Der Forderung des Stadtelternrats nach einem Sitz im Schulausschuss erteilt Pantel vorerst eine Absage. "Allenfalls eine Stadt-Schulpflegschaft, also eine demokratisch legitimierte Dachorganisation aller Pflegschaften, kann das beanspruchen. Die muss es aber erst einmal geben."

(RP)
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