Kommentar zur "Wieder mehr Straftaten an Düsseldorfs Schulen" Schulen brauchen Lehrerstellen plus Sozialarbeit

Meinung | Düsseldorf · joerg.janssen@rheinische-post.de

Die Statistik zum "Tatort Schule" lässt aufmerken. Nach einem deutlichen Rückgang 2016 ist die Zahl der angezeigten Straftaten zuletzt wieder gestiegen. Man muss das nicht dramatisieren, verharmlosen darf man es aber auch nicht.

Ob es wirklich nur die wachsende Bereitschaft ist, Grenzüberschreitungen konsequent zur Anzeige zu bringen, sollte genauer untersucht werden. "Schule ist viel zu wenig ein Ort des Vertrauens und das zieht Dinge wie Mobbing und Vandalismus nach sich", sagt Abiturientin Giustina Ruehs von der stadtweiten Schülervertretung. Ihr Appell: Schule sollte stärker als Lebensraum gestaltet werden, gerade weil immer mehr Kinder und Jugendliche dort einen Großteil ihres Tages verbringen. Präventionsprojekten (hier tut die Stadt wirklich eine Menge) und der Schulsozialarbeit kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu. Dass Schulleiter wie Jochen Schriever vom Dürer-Kolleg im "Tausch" gegen solche Stellen auf Lehrer verzichten müssen, ist aber falsch. Hier kann und sollte Politik Stellschrauben verändern. Dann stehen die Chancen gut, dass der Rückgang im Jahr 2016 keine Eintagsfliege bleibt.

(jj)
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