Schule in Düsseldorf Für einen Tag selbst zum Arzt werden

Düsseldorf · Die Angst vor der Blutabnahme ist den Schülerinnen und Schülern der Düsseldorfer Gemeinschaftsgrundschule Helmholtzstraße nun endgültig verflogen. Die Onkologische Klinik und das Hämatologische Speziallabor am Marienhospital öffnen ihre Türen.

 Aristoteles Giagounidis mit Anja Yvonne Giagounidis und den Kindern der Gemeinschaftsgrundschule Helmholtzstraße im Marienhospital.

Aristoteles Giagounidis mit Anja Yvonne Giagounidis und den Kindern der Gemeinschaftsgrundschule Helmholtzstraße im Marienhospital.

Foto: Lilly Parsons

Woraus besteht unser Blut? Was passiert, wenn man Heuschnupfen hat? Was ist die Aufgabe eines Unfallchirurgen? Und warum hat der Arzt überhaupt einen Kittel an? Dies sind nur einige der Fragen, denen die Schüler der Klasse 3c der Gemeinschaftsgrundschule Helmholtzstraße auf den Grund gehen wollten.

Sie durften sich auf einen Ausflug der ganz besonderen Art freuen, denn sie besuchten die Onkologische Klinik und das Hämatologische Speziallabor des Marienhospitals, in dem das Blut mikroskopisch untersucht und analysiert wird.

Noch bevor die Schüler von den Mitarbeitern des Hospitals in Empfang genommen wurden, stand einigen Kindern das Unbehagen ins Gesicht geschrieben. Umso größer war die Erleichterung, als die Kinder sich im Labor erst einen Animationsfilm über den Blutkreislauf ansehen durften.

Hier begaben sie sich gemeinsam mit drei animierten Blutkörperchen auf eine Reise durch den Körper und lernten unter anderem, welche Aufgaben die unterschiedlichen „Helden“ in unserem Blut haben und was im Körper passiert, wenn ein Fieber ausbricht. Die animierten Figuren, eine kindgerechte Sprache und die humorvolle Handlung dienten als Einstieg, um die Schüler an das Thema heranzuführen.

Wie die „Helden“ in unserem Blut, also die roten und weißen Blutkörperchen und die Blutplättchen, dann in „echt“ aussehen, wurde ihnen über das Mikroskop gezeigt. Hier durften die Kinder ebenfalls anbringen, was sie dazu bereits im Unterricht gelernt haben, und konnten viele Fragen stellen. Als Abschiedsgeschenk aus dem Labor gab es jeweils eine kleine Geschenktüte mit einfachem Laborzubehör und einer kleinen Figur.

In der Klinik für Onkologie lernten die Kinder den Chefarzt Aristoteles Giagounidis, Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie, den Unfallchirurgen Ulrich Dauer und die Fachärztin für Allgemeinmedizin, Anja Yvonne Giagounidis, kennen.

Gemeinsam mit ihnen ging es an die praktische Wissensaneignung: „Wem wurde schon einmal etwas Blut abgenommen?“, fragt Giagounidis in die Runde. Einige Schüler meldeten sich. „Wer möchte dabei helfen, der Ärztin etwas Blut abzunehmen?“ Blitzartig schoßen alle Finger in die Höhe. Jegliche Angst vor der Nadel und vor Blut schien vergangen zu sein.

Freiwillige durften dem Arzt assistieren und den Arm desinfizieren, an der Spritze ziehen und ein Pflaster auf die Einstichwunde kleben. Doch es blieb nicht bei der Blutabnahme: In zwei Gruppen wurden die Schüler in den Ultraschallraum geführt, in dem je ein Schüler untersucht wurde.

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Foto: Christopher Trinks

Sie ließen sich von den Ärzten auf dem Monitor erklären, wo etwa die Hauptschlagader oder einzelne Organe zu finden sind. Anschließend durfte einer nach dem anderen dem Chefarzt den Blutdruck messen. „Ihr könnt ja alle sofort Ärzte werden!“, lobte Giagounidis die Kinder. Zu guter Letzt wurde gemeinsam mit den Kindern das Blut der Ärztin untersucht.

Die Art und Weise, wie Giogounidis und sein Team mit den Kindern interagieren und sie in das Geschehen einbeziehen, fiel positiv auf: Von Anfang an wurden den Schülern Fragen gestellt und auf Austausch geachtet. Zudem konnten sie von ihren eigenen Erfahrungen und Unterrichtsinhalten berichten und so selbst für einen Tag zu kleinen Ärzten werden.

Das war das erste Mal, dass die Onkologische Klinik des Marienhospitals in Pempelfort seine Türen für eine Schülerklasse öffnete und ihnen einen Einblick in die Hämatologie ermöglichte. Das Ziel sei, den Kindern die Angst vor der Nadel, dem Ultraschall und dem Blutdruckmessgerät zu nehmen und sie schon in ihren jungen Jahren mit dem menschlichen Körper und dem Blutkreislauf vertraut zu machen.

Neben dem Einblick, den die Kinder in die Arbeit der onkologischen Klinik werfen können, ist ein weiteres Ziel, die Lust auf die Arbeit im Krankenhaus zu wecken. Jedenfalls: Giagounidis und sein Team begegnen den Kindern hier auf Augenhöhe und bringen ihnen ihr Wissen auf eine fast schon spielerisch leichte Weise nahe.

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