Schulen in Düsseldorf Entsiegelter Pausenhof wird in Garath zum Schulgarten
Düsseldorf · Schulhöfen in Düsseldorf das Grün zurückgeben – mit diesem Ziel treibt die Stadt die Entsiegelung von Flächen voran. An der Gesamtschule Stettiner Straße in Garath wachsen jetzt Kräuter, Tomaten und Mangold im neuen Schulgarten. Die Ernte fällt sehr gut aus.
Der Geruch von Möhren liegt in der Luft. Frisch geerntet halten Ahmad, Nico, Manuel, Mathilda, Marie und Hennah das selbstangebaute Gemüse in den Händen. „Wir haben den Kompost selbst aufgebaut“, sagt Manuel. „Ich habe schon Radieschen geerntet“, verrät Marie. „Wir haben als Klasse 6b ein eigenes Beet mit Kräutern“, sagt Mathilda. Ahmad hat schon aus Kräutern einen Tee zubereitet, Tomaten wurden geerntet. Die Arbeit im Schulgarten an der Gesamtschule Stettiner Straße macht den Kindern viel Spaß. Und auch die Ernte kann sich sehen lassen.
Dass es an der Gesamtschule jetzt einen Schulgarten mit Hochbeeten und Gewächshaus gibt, ist Teil eines Entsiegelungsprojekts. Unter dem Motto „Traumschulhof“ soll das Grün zurückkommen, wie die Schule beispielhaft zeigt: „Mit der Unterstützung der Düsseldorfer Bürgerstiftung und der Postcode-Lotterie ist hier ein echter Mehrwert geschaffen worden“, sagt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. Er verweist darauf, dass die entsiegelten Flächen für eine geringere Hitzebelastung sorgen und die Regenversickerung zulassen.
Auf dem Pausenhof entstand aus einer versiegelten Fläche mit angrenzendem Wildwuchs jetzt ein geometrisch angelegter Schulgarten. Um die Pflege der Flächen kümmert sich die Schulgarten-AG der Jahrgangsstufe 5 und 6 sowie Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgänge während der Mittagspause. Schulleiter Stephan Proksch freut sich über das Grün: „Im Frühjahr wird im Gewächshaus einiges vorgezogen, dann ausgepflanzt in Hochbeete oder die normalen Beete. Die Ernte war sehr gut“, sagt er.
Er brachte auch aus dem eigenen Gemüsegarten Pflänzchen für das Schulprojekt mit: „Man lernt so auch den Weg der Lebensmittel kennen und sie wertzuschätzen.“ Der Schulgarten kann in viele Fächern eine Rolle spielen, das Insektenhotel bietet Anlass zu Tierbeobachtungen, für den Biologieunterricht wurden Bodenproben entnommen.
Das Projekt an der Stettiner Straße gehört zu einer Vielzahl von Entsiegelungsvorhaben. Mit der Entsiegelung von Asphaltflächen auf Schulhöfen will die Stadt in Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung und der Postcode-Lotterie ein Zeichen für Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit setzen. „Die Natur wird ganz selbstverständlich in den Schulalltag integriert“, sagt Sabine Tüllmann, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung. Wo Beton und Asphalt abgetragen werden, sind Fachleute im Einsatz. Für die Umgestaltung der Schulhöfe sind deshalb mehrere Schritte notwendig. Katja Diemer von der Postcode-Lotterie: „Wir möchten Projekte durchführen, die für Mensch und Natur wirken.“ Der Garather Schulgarten sei ein echtes Vorzeigeprojekt.
„Wir haben vor einige Jahren gesagt, dass wir den Schulhöfen wieder etwas Grün zurückgeben würden“, sagt Stadtdirektor Hintzsche. In Garath gelang dieser Schritt. Schulleiter Proksch erinnert sich noch gut an die eher hässliche Ecke des Schulhofs: „Diese war dunkel und überwuchert, außerdem ein Gefahrenschwerpunkt“, sagt er. Jetzt wird der Schulgarten gut genutzt. „Wir haben alles eingepflanzt und gepflegt, das riecht auch gut“, sagt Ahmad. Wie alle anderen, die sich in der Schulgarten-AG engagieren, ist er stolz auf die gute Ernte.