Düsseldorf Schul-Schildkröten sind eingezogen

Düsseldorf · Das Marie-Curie-Gymnasium beherbergt neben den bisherigen Tieren des Insektariums jetzt auch zwei griechische Landschildkröten. Zudem kooperiert die Schule nun dauerhaft mit dem Aquazoo Löbbecke Museum.

 (v. l.) Alexandra Sadlo, Azra Yavuz, Merle Vieregge (unten), Schulleiterin Kerstin Abs, Aquazoo-Direktor Jochen Reiter, Arzu Yavuz und Annika Schöllgen mit Stabheuschrecke, Schildkröten und Bartagamen.

(v. l.) Alexandra Sadlo, Azra Yavuz, Merle Vieregge (unten), Schulleiterin Kerstin Abs, Aquazoo-Direktor Jochen Reiter, Arzu Yavuz und Annika Schöllgen mit Stabheuschrecke, Schildkröten und Bartagamen.

Foto: Alessa Brings

Speedy und Turbo fühlen sich in ihrem neuen Zuhause sichtlich wohl. Sie haben auf dem Gelände des Marie-Curie-Gymnasiums in Gerresheim ihr eigenes Außengehege bekommen. Ein Wasserbecken, Pflanzen und Schutzhäuschen stehen den griechischen Landschildkröten zur Verfügung. Bei der Gestaltung des Geheges stand dem Gymnasium der Düsseldorfer Aquazoo zur Seite. Ohne die fachkundige Beratung der Zoo-Mitarbeiter wäre das Freilandgehege gar nicht zustande gekommen, sagt Schulleiterin Kerstin Abs.

Schon seit Jahren arbeitet die Schule mit dem Aquazoo zusammen. Und so wurde am vergangenen Mittwoch nicht nur das neue Schildkröten-Zuhause eingeweiht, sondern auch eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Gymnasium und dem Aquazoo unterschrieben. Abs sprach von "einer jahrelangen Anbahnung", die durch Unterzeichnung des Vertrages nun "zu einer Ehe" würde.

Vor Jahren hatte Daniela Wojtkiewicz, Biologielehrerin an der Schule, mit Unterstützung ihrer Kollegen ein Insektarium aufgebaut, das mittlerweile auch jenseits der Schulmauern bekannt ist. Ziel war es, den Biologieunterricht interessanter zu gestalten. Neben den Schildkröten leben Käfer, Stabheuschrecken, Krebse, Bartagamen und ein Chamäleon in der Schule. Die Schüler können dadurch praktisch erfahren, wie Insektenpopulationen entstehen und sie können die Verhaltensweisen der Tiere studieren. Für die Pflege und die Fütterung sind sie mit verantwortlich.

Jochen Reiter, Direktor des Aquazoos, ist sowohl begeistert davon, dass die Kinder so engagiert sind, ihr Insektarium und auch das neue Außengehege samt den tierischen Bewohnern zu pflegen. "Die Lehrer bringen den Kindern Artenschutz bei. Gerade in der heutigen Zeit, in der alles immer digitaler wird und die Natur oft in den Hintergrund gerät, ist das enorm wichtig", sagt er. Er hält die Kooperation mit dem Marie-Curie-Gymnasium für eine "Win-Win-Situation". "Für die Kinder ist es eine Glückssituation. Durch uns bekommen sie noch mehr Zugang zu naturwissenschaftlicher Bildung. Und wir können die Nachwuchsgenerationen regelmäßig daran erinnern, dass sie über die Zukunft mitentscheiden", sagt er.

Die Schüler nehmen sowohl die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Zoo und ihrer Schule, als auch das neue Freilandgehege für Speedy und Turbo begeistert auf. "Man denkt immer, Schildkröten seien langsam - dabei können die richtig schnell werden", sagt die 14-jährige Luiza Beese. Sie und ihre Mitschülerin Jana Hosang finden, dass der praktische Bezug zu den Tieren im Schulalltag ganz wichtig ist: "Man legt den anfänglichen Ekel vor Insekten irgendwann ab und rastet dann nicht mehr so aus, wenn man mal irgendwo eine Spinne sieht."

Vier Jahre dauerte es, das Gehege zu bauen. Unterirdisch verhindert eine Schutzfolie das Eindringen von Ratten, aber auch den Ausbruch von Speedy und Turbo. Der Bau kostete knapp 13.000 Euro und wurde von Sponsoren sowie dem Förderverein der Schule finanziert. Auch die Schüler beteiligten sich durch den Verkauf von Kuchen und Keksen. Denn es ist auch in ihrem Interesse, dass sich "ihre Tiere" in der Schule richtig wohl fühlen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort