Schutz vor Glasscherben Schuhe für die Polizei-Hunde

Düsseldorf · Bei der Hunde-Staffel der Düsseldorfer Polizei läuft derzeit ein ungewöhnliches Training: Die 20 Tiere werden an Schuhe gewöhnt, die sie künftig bei Einsätzen in der Altstadt tragen sollen. Als Schutz vor Glasscherben.

 Jetzt werden auch die vierbeinigen Kollegen ausgerüstet - damit ihnen die Glasscherben in den Altstadt-Straßen nichts anhaben können.

Jetzt werden auch die vierbeinigen Kollegen ausgerüstet - damit ihnen die Glasscherben in den Altstadt-Straßen nichts anhaben können.

Foto: RP/Werner Gabriel

Polizeihund Eddy ist zwei Jahre alt, somit ausgewachsen. Der 35 Kilo schwere Mecheler-Rüde (belgischer Schäferhund) springt scheinbar mühelos in großen Sätzen über den Vorplatz des Hundestaffel-Hauptquartiers in Büderich. Nur schwer kann sein Chef, Polizeikommissar Ben Funken (34), das quirlige Kraftpaket bändigen, denn der Hund ist sehr verspielt und genießt es, sich austoben zu dürfen. Ein Hund und sein Herrchen - ein ganz normales Bild.

 Polizeikommissar Ben Funke mit seinem zweijährigen belgischen Schäferhund Eddy.

Polizeikommissar Ben Funke mit seinem zweijährigen belgischen Schäferhund Eddy.

Foto: RP/Werner Gabriel

Wären da nicht diese Schuhe an den Pfoten - das Tier ist nicht bar-pfotig, sondern trägt Überzieher aus dickem, blau-weißen Kunststoff. Unten drunter haben sie eine Sohle aus dicken, runden Noppen, wie bei den Stopper-Socken, die man Kindern anzieht, wenn sie gerade das Laufen gelernt haben.

Für Eddy ist es sichtlich ungewohnt, in diesen Dingern laufen zu müssen. Unsicher staksend bewegt er noch manchmal die Beine, weiß nicht so recht, was er mit diesen, ihm fremden Überziehern anfangen soll. Aber anstandslos hat er still gehalten, sich hingelegt und die Beine in die Luft gestreckt, als Ben Funken sie ihm anzog.

In einer paar Tagen wird er sich daran gewöhnt haben. Und daran gewöhnt haben müssen. Denn bei bestimmten Einsätzen in der Altstadt werden Polizei-Hunde künftig Schuhe tragen. Nicht als Gag, und auch nicht, weil man das besonders schön findet - sondern aus Sicherheitsgründen. Die Gefahr, dass die Tiere sich an Glasscherben verletzten, ist größer geworden. Vor allem, seitdem immer mehr Besucher der Altstadt sich selbst mit Getränken versorgen und Schnaps, Bier oder andere Getränke in Flaschen kaufen, diese Flaschen mitnehmen und wegwerfen, wenn sie leer sind.

Zurück bleiben - Scherben.

Das ist vor allem schlimm an den Tagen des Straßenkarnevals, in der Silvesternacht oder bei anderen Großveranstaltungen, bei denen sich viele Menschen in der Altstadt aufhalten. Bisher ist es nicht gelungen, dieses Scherben-Problem in den Griff zu bekommen.

Faustmann: "Derzeit konditionieren wir die Hunde auf diese Schuhe, sie müssen sich daran gewöhnen." In spätestens einer Woche, so der Experte, sind die Tiere mit der für sie gänzlich ungewohnten Fußbekleidung vertraut. Dann müssen sich nur noch die Leute daran gewöhnen - an Polizei-Hunde, die Schuhe tragen.

(RP)
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