Messe für Schüler in Düsseldorf Unterstützung für Schüler beim Einstieg in den Beruf

Düseldorf · Das Handwerk bietet vielfältige Beschäftigungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Die Schülermesse gibt einen guten Überblick über die unterschiedlichen Berufsfelder.

 Virtuelles Spachteln und Streichen konnten die Messebesucher unter Anleitung von Azubi Katja Kuznetsov lernen.    RP-Foto: Andreas Bretz

Virtuelles Spachteln und Streichen konnten die Messebesucher unter Anleitung von Azubi Katja Kuznetsov lernen. RP-Foto: Andreas Bretz

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Normalerweise sind die Schulhöfe der Heinrich-Hertz- und Franz-Jürgens-Berufskollegs nach Schulschluss verwaist. Doch zum Auftakt der „Düsseldorfer Tage der Beruflichen Orientierung“ (bis 29. März) tummelten sich 2900 Schüler und Schülerinnen bei der Mitmachmesse „Lust auf Handwerk“ auf dem Campus und in den Klassenzimmern.

Dabei geizen die Innungen nicht mit einfallsreichen Sprüchen. „Oben ist das neue Vorn“ ist der Spruch der Dachdecker, mit „Alles im Lot“ lockt das Bauhandwerk. „Ich habe gar nicht gewusst, dass es so viele Handwerksberufe gibt“, gesteht Tim. Der 16-Jährige hatte auf seinem Laufzettel die Stempel der Dachdecker, Elektrotechniker, Kfz-Mechatroniker und Metallbauer. „Bei den Dachdeckern war ich nur, weil ich mich mal mit dem Kran auf 30 Meter Höhe hieven lassen wollte“, gesteht Tim lächelnd. „Aber zu den Tischlern gehe ich noch, weil mich das interessiert.

Mehr als 20 Handwerksberufe bieten nicht nur Informationen, sondern auch praktische Aufgaben an. So werden bei den Metallbauern Rosen aus Blech geschmiedet, die Tischler bitten darum, einen „Seilhieb mit kantigen Kreuzschlägen“ zu sägen, und bei den Malern und Lackierern kann man mit einer Airbrush-Pistole Taschen verschönern und per „Virtual Reality“ Wände streichen. Eingeführt in diese Technik werden die Schüler und Schülerinnen von der Auszubildenden Katja Kuznetsov (1. Lehrjahr). „Als ich in der achten Klasse war, kamen mal Maler in unsere Schule“, erinnert sich Kuznetsov. „Ich habe ein einwöchiges Praktikum gemacht und anschließend den Ausbildungsvertrag unterschrieben.“

Dass die Messe das Interesse für einen Handwerksberuf weckt, dass ein Praktikum in einer Ausbildung mündet – genau das erhofft sich Schornsteinfegermeister und Handwerkskammer-Präsident Andreas Ehlert. „Es gibt nicht Sinnvolleres als das, was hier passiert“, sagt Ehlert. „Handwerk hat Zukunft. Ohne das Handwerk kann auch die Klimakrise nicht gemeistert werden.“ Neben Ehlert war auch der NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales Karl-Josef Laumann (CDU), der selbst gelernter Maschinenschlosse ist, vor Ort.

Auch die Düsseldorfer Bürgermeisterin Clara Gerlach (Die Grünen) stattete der Messe „Lust auf Handwerk“ einen Besuch ab. Gerlach kam auch, weil sie Lehrerin am Franz-Jürgens-Berufskolleg ist. „Der Wettbewerb um junge Menschen hat im Zuge des Fachkräftemangels zugenommen“, sagt Clara Gerlach. „Ich habe alle meine Schüler auf den Campus geschickt. Hier bekommen sie handfeste Einblicke in verschiedene Handwerksberufe.“ Handwerk habe auch eine integrierende Kraft und sei so eine gute Chance für geflüchtete Menschen.

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