Bildungsstreik Schüler und Studenten wollen nicht locker lassen

Die Woche des Bildungsstreiks ist am Samstag zu Ende gegangen. Tausende Studenten und Schüler aus ganz NRW haben am Samstag in Düsseldorf ein letztes Mal für Verbesserungen im Bildungssystem demonstriert.

2009: Schüler und Studenten streiken in Düsseldorf
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Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) gab eine Zahl von rund 5000 Demonstranten an. Die Polizei zählte etwa 3000 Teilnehmer. Nach Veranstalterangaben waren es sogar 7000. Auch Auszubildende nahmen an der Kundgebung teil.

Die Demonstranten forderten mehr Geld für Bildung. Zudem verlangten sie die Abschaffung von Kopfnoten und ein Ende der Studiengebühren. Während der gesamten Woche fanden laut DGB zahlreiche Protestaktionen in rund 20 NRW-Städten statt. Am Mittwoch hatten sich landesweit 50.000 junge Menschen an Protesten beteiligt.

"Mit der Demonstration und den Teilnehmerzahlen sind wir sehr zufrieden. Das war ein gelungener Abschluss der Protestwoche und gleichzeitig ein gelungener Auftakt zu weiteren Protesten", sagte Finn Siebert vom Bildungsstreikbündnis. Nun könne niemand mehr sagen, die Jugend mische sich nicht genug ein.

"Wir lassen es uns nicht länger bieten, in maroden Schulgebäuden mit veraltetem Lehrmaterial zu lernen. Wir die Jugend von heute sind die Gesellschaft von Morgen", sagte Lara Turek von der Landesschülervertretung. "Deshalb ist gute Bildung extrem wichtig, denn die Gesellschaft von Morgen sollte aus Menschen bestehen, die ihr Umfeld reflektieren und hinterfragen können und nicht einfach nur tun, was man ihnen sagt".

Antonia Kühn von der DGB-Jugend NRW forderte politische Reaktionen auf die Proteste. Man werde erst "locker lassen", wenn jeder Jugendliche einen Ausbildungsplatz bekomme.

In zahlreichen deutschen Städten bildeten zentrale Demonstrationszüge am Samstag den Abschluss des Bildungsstreiks. Seit Anfang der Woche hatten Hunderttausende Schüler, Studenten, Auszubildende und Lehrkräfte mit einem bundesweiten Bildungsstreik gegen Missstände im Bildungssystem protestiert.

Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) hatte Verständnis für die Demonstrationen gezeigt. Es lohne sich immer, über Bildung zu diskutieren. Die von den Studenten als "Verschulung" der Universitäten kritisierte Bologna-Hochschulreform mit Master- und Bachelor-Studienabschlüssen verteidigte der Minister aber ebenso wie die umstrittenen Studiengebühren.

(DDP)
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