Düsseldorf Schüler spenden Arbeitslohn für soziale Projekte

Düsseldorf · Für einen Tag haben sie in Apotheken, bei Ärzten, im Schuhladen oder beim Friseur gearbeitet: Rund 800 Schüler von 14 weiterführenden Düsseldorfer Schulen, die sich in diesem Jahr am "Social Day" beteiligt haben. Organisiert wird der Tag vom Jugendring, dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend und der Evangelischen Jugend. Dabei stellen Unternehmen, Handelsbetriebe, Handwerker, Kirchengemeinden, aber auch Bürger den Schülern für einen Tag einen Arbeitsplatz zur Verfügung. Der dabei erarbeitete Lohn wird gespendet.

 Ludolf Kolsdorf (l.) und Schüler Frederic Ohanian

Ludolf Kolsdorf (l.) und Schüler Frederic Ohanian

Foto: Hans-Jürgen Bauer

"Der Social Day fördert neben dem sozialen Engagement auch die Motivation, selbstständig erste Kontakte in die Arbeitswelt zu knüpfen", sagt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, der das Projekt vor neun Jahren auf den Weg brachte.

Teilgenommen hat auch Frederic Ohanian (18). Der Schüler ergriff die Chance, für zwei Tage an der Düsseldorfer Börse zu arbeiten. "Da ich mich sehr für die Finanzwirtschaft interessiere, war dies eine tolle Gelegenheit", sagt der Schüler. Von seinem Lehrer Ludolf Kolsdorf (62) wurde er für die Teilnahme am Projekt sogar beurlaubt. "Das ist eine Win-Win-Situation, da Schüler nicht nur auf den eigenen Ertrag achten", sagt der Pädagoge. Auch Arbeitgeber nutzen ihrerseits die Chance. So wie Dirk Schmidt (50). Der Meister konnte bereits Schüler für den Schreinerberuf begeistern.

Während die eine Hälfte des erarbeiteten Geldes - in diesem Jahr 17.700 Euro - an die teilnehmenden Schulen geht, werden mit der anderen Hälfte das medienpädagogische Sprachenkonzept vom Verein Pro Mädchen sowie die "Schokofair"-Gruppe der Montessori-Schule in Flingern unterstützt. Letztere setzt sich gegen Kinderarbeit auf Kakao-Plantagen ein.

(sdr)
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