Düsseldorf Schüler helfen Schutzsuchenden auf Chios

Düsseldorf · Lehrer und Schüler des FCG engagieren sich gemeinsam mit dem Verein "Mosaik Düsseldorf".

 (v. l.) Anthony und Adrian mit ihrem Vater Adaumir Nascente beim Hilfseinsatz auf der griechischen Insel Chios. Beide Söhne besuchen das FCG.

(v. l.) Anthony und Adrian mit ihrem Vater Adaumir Nascente beim Hilfseinsatz auf der griechischen Insel Chios. Beide Söhne besuchen das FCG.

Foto: Nascente

Als "unmenschlich" bezeichnen Lehrer des Freien Christlichen Gymnasiums (FCG) die Zustände auf Chios, einer griechischen Insel nahe der türkischen Küste, unweit der bekannten Urlaubsinsel Lesbos. Drei dieser Lehrer schlossen sich einem Hilfskonvoi des Reisholzer Vereins "Mosaik Düsseldorf" an, der dort Flüchtlinge betreute, die in einem Schlauchboot aus der Türkei geflohen waren.

"Wir sind dort privat in den Weihnachtsferien hingefahren und haben einen persönlichen Eindruck von der Situation vor Ort bekommen", sagt Lehrer Marko Schmitt. Ihre Erfahrungen werden die Pädagogen nun in einen Projektkurs einbringen, dessen Teilnehmer sich Mitte Februar zum ersten Mal treffen. Unter dem Motto "Begegnung und Integration" sollen sich die Schüler mit Fragen nach Hilfsmöglichkeiten, aber auch nach bestehenden Angeboten wie Sprachcafés und kulturellen Events auseinandersetzen. Vorreiter auf diesem Gebiet ist "Mosaik Düsseldorf". Der Verein stellt diese Angebote schon seit einigen Jahren bereit. Die Söhne von Adaumir Nascente, Gründungsmitglied des Vereins, besuchen das Freie Christliche Gymnasium und werden auch am kommenden Konvoi nach Griechenland teilnehmen. Sie hoffen, weitere Schüler motivieren zu können, bei dem Projekt mitzuhelfen.

Eine offizielle Schulfahrt ist bislang nicht vorgesehen. Dies kann sich laut Herbert Dannert, Verwaltungsleiter des den evangelischen Freikirchen nahestehenden Gymnasiums, allerdings bald ändern. "Wenn die Eltern einer solchen Fahrt zustimmen, würden wir als Träger ein solches Projekt unterstützen." Auch die Lehrer stünden voll hinter der Hilfe, sagt er. Das zeige sich auch daran, dass bereits einige Kinder aus Flüchtlingsfamilien das FCG besuchten. "Vielfach haben die Eltern zuhause Schutzsuchende aufgenommen, deren Kinder wir mitbeschulen", sagt Dannert. Ein Schulgeld würde dafür nicht nötig, die Kosten trage die Schule. Bei den FCG-Schülern sei das Interesse groß. "Wir rechnen damit, dass der Projektkurs voll sein wird", sagt Lehrer Marko Schmitt.

(RP)
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