Düsseldorf Schüler helfen bei den Special Olympics

Düsseldorf · An der Dieter-Forte-Gesamtschule werden im Mai alle Badminton-Wettbewerbe ausgetragen. 70 Schüler übernehmen dann Schiedsrichter-Aufgaben oder betreuen die Sportler mit geistiger Behinderung.

 Sie gehören zu den Helfern: Admir Behluli, Iman Benali, Lilith Dekow, Nhat-Quang Nguyen und Maximilian Stock (v.l.)

Sie gehören zu den Helfern: Admir Behluli, Iman Benali, Lilith Dekow, Nhat-Quang Nguyen und Maximilian Stock (v.l.)

Foto: hans-jürgen bauer

Admir Behluli (18) besucht die zwölfte Klasse der Dieter-Forte-Gesamtschule, und er als Helfer für die Special Olympics im Einsatz sein. "Als ich gehört habe, dass an unserer Schule die Badminton-Wettbewerbe ausgetragen werden, habe ich mich sofort als Freiwilliger gemeldet", sagt er. Im Umgang mit Menschen mit geistiger Behinderung hat der 18-Jährige schon Erfahrungen, "durch meinen Bekanntenkreis", sagt er. Deswegen sind ihm Berührungsängste fremd. Admir will die Athleten unterstützen, sie trösten, sich mit ihnen freuen, aber auch von ihnen lernen. Klassenkameradin Lilith Dekow (17) dagegen wird bei den Special Olympics zum ersten Mal Kontakt mit Menschen mit geistiger Behinderung haben. Ein bisschen aufgeregt ist sie, "aber Angst habe ich eigentlich keine." Nur die Schiedsrichter-Aufgaben will Lilith nicht übernehmen. "Weil ich nicht weiß, wie ich die Athleten bewerten soll", sagt sie.

Vom 19. bis zum 23. Mai finden in Düsseldorf die Special Olympics statt. "Wir wurden von der Stadt angeschrieben, ob in unseren Hallen die Badminton-Wettbewerbe ausgetragen werden können", sagt Michael Biallas, didaktischer Leiter an der Dieter-Forte-Gesamtschule. "Und wir haben natürlich sofort zugesagt, weil es eine einmalige Chance für uns ist." Außerdem wird die Gesamtschule 70 Helfer während der Woche stellen — Schiedsrichter, Teambetreuer und Freiwillige im Catering-Bereich. Neben Admir und Lilith gehören auch Iman Benali (18), Maximilian Stock (19) und Nhat-Quang Nguyen (18) zu den 70 Schülern, die Sportler und Wettkämpfe betreuen. "Ich glaube, dass wir viel Spaß haben werden", sagt Iman. Und jede Menge neue Erfahrungen machen — da sind sich die Schüler einig. "Für uns als Außenstehende ist es schwierig, einen Einblick in das Leben von Menschen mit geistiger Behinderung zu bekommen", sagt Maximilian. "Weil wir uns einfach zu wenig damit auseinandersetzen."

Und genau das ist auch das Ziel von Michael Biallas: Die Gesamtschüler sollen lernen, mit dem Thema Behinderung umzugehen. Auch diejenigen, die noch zu jung für die Helfer-Posten sind. Damit die Tribüne in der großen Sporthalle gut besucht ist, wurde die Gesamtschule von den Organisatoren der Special Olympics gebeten, ein Teamprojekt zu realisieren. "Die Klassen sollen Plakate basteln und bemalen und die Sportler anfeuern", sagt Biallas. Er hofft, dass seine Schüler ehrlich und freundlich sind, natürlich jubeln, aber in Maßen. "Niemand wird gezwungen. Wer nicht mitmachen will, der muss auch nicht", sagt Biallas.

Zum Ablauf können Biallas und Sportlehrer Sebastian Kutzer noch nicht viel sagen. Die Veranstalter werden alle Helfer und Lehrer erst nach den Osterferien richtig einweisen. "Für uns ist auch vieles neu, wir wissen nicht, wie wir mit den Emotionen umgehen sollen, die bei Menschen mit geistiger Behinderung viel ausgeprägter sind", sagt Kutzer, der selbst schon sehr gespannt auf die Athleten und die Sommerspiele ist. Auch die Badminton-Regeln werden sich von den offiziellen Regeln unterscheiden. "Und gerade im Doppel kann die Schiri-Aufgabe schwer sein", weiß der Sportlehrer. Für Admir steht allerdings jetzt schon fest, dass er diese Verantwortung übernehmen will. "Ich werde versuchen, ganz ruhig mit den Sportlern umzugehen", sagt er. Auf Diskussionen will er sich nicht einlassen. Die kennt er nämlich zu gut aus seiner aktiven Zeit als Fußballer. Das ein oder andere Mal hat er auch versucht, den Unparteiischen vom Gegenteil zu überzeugen. Und zur Not ist auch Sebastian Kutzer noch da, der die Schüler bei ihren Aufgaben unterstützen wird.

(esc)
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