Projekt in Düsseldorf Schon 300 E-Autos dürfen gratis parken

Düsseldorf · Die Fahrzeuge können an 12.000 städtischen Parkplätzen kostenlos abgestellt werden. Halter müssen ihr Auto einmalig anmelden.

 Helga Stulgies vor einem Parkscheinautomat an der Mühlenstraße. Dort ist ein Sticker angebracht, der auf das Gratis-Parken hinweist.

Helga Stulgies vor einem Parkscheinautomat an der Mühlenstraße. Dort ist ein Sticker angebracht, der auf das Gratis-Parken hinweist.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Das neue Angebot der Stadt zum kostenlosen Parken für Elektroautos kommt gut an: Schon 300 Fahrzeuge wurden angemeldet, berichtete Umweltdezernentin Helga Stulgies am Donnerstag bei der offiziellen Vorstellung des Projekts. Die Fakten dazu im Überblick:

Ausgangslage und Idee Rund 1200 Elektrofahrzeuge sind aktuell in Düsseldorf angemeldet – darunter privat genutzte Autos, aber auch zum Beispiel E-Lieferwagen. Da ist noch Luft nach oben, findet die Verwaltung. „Wir hoffen, dass durch das Gratis-Parken ein Anreiz geschaffen wird, sich ein E-Auto zuzulegen, und die Zulassungszahlen steigen“, sagt Stulgies. Mehr Elektrofahrzeuge in der Stadt könnten außerdem dazu beitragen, die Luft in Düsseldorf zu verbessern. Insofern soll das Gratis-Parken auch ein Signal mit Blick auf ein drohendes Diesel-Fahrverbot senden. Es ist im Übrigen Teil des von der Politik beschlossenen Handlungskonzepts zur Elektromobilität. Dass die Verwaltung es anbieten kann, ermöglicht laut Stulgies derweil das neue Gesetz zur E-Mobilität.

Funktionsweise Auf allen 12.000 städtischen Parkplätzen mit Parkscheinautomat dürfen E-Autos ab sofort kostenlos abgestellt werden. Zuvor müssen sich die Fahrzeughalter per E-Mail beim Umweltamt unter elektrofahrzeugparken@duesseldorf.de einmalig registrieren. Das Amt benötigt den eingescannten Fahrzeugschein, Name, Anschrift und E-Mail-Adresse des Halters. Nach etwa einer Woche wird man freigeschaltet und darüber per Mail informiert. Aktuell wurden schon 300 Fahrzeuge angemeldet. Ist ein Auto freigeschaltet, kann es kostenlos bis zur Höchstparkdauer auf einem der städtischen Parkplätze abgestellt werden. Das Ticket können die Fahrer entweder über die Smartphone-App „Travi Pay“ ziehen oder eine SMS an die Stadt schicken. Die Nummer dafür steht auf dem Parkscheinautomaten. In der Innenstadt liegt die Höchstparkdauer bei einer halben Stunde, in Außengebieten bei bis zu fünf Stunden. Unter den Begriff Elektrofahrzeuge fallen E-Autos mit Batteriebetrieb, von außen aufladbare Hybrid-Fahrzeuge sowie mit Brennstoffzellen angetriebene Elektrofahrzeuge. Registrieren können sich derweil nicht nur Düsseldorfer, sondern auch E-Auto-Besitzer aus dem Umland.

Knapper Parkraum Heftig diskutiert wird seit einigen Monaten die Frage, wie viel Parkraum wem zusteht. Ein Auslöser war ein Projekt zur Förderung des Radverkehrs, bei dem inzwischen in 51 Parklücken Fahrradständer gebaut wurden. In Flughafennähe ärgern sich Bürger über Fremdparker. Sorge, dass der Raum durch das Gratis-Parken für E-Autos noch weiter umkämpft wird, hat die Stadt zwar nicht – schließlich stehen den 1200 E-Autos 310.000 angemeldete Pkw insgesamt gegenüber. Trotzdem: Das Thema wird in der Bürgerschaft heiß diskutiert – und ist auch beim OB angekommen: „Eine gerechtere Verteilung des knappen Parkraums sollte vor allem die Anwohner entlasten. Das gilt vor allem für die Viertel, in denen sie mit besonders vielen Besuchern konkurrieren“, sagt Thomas Geisel. Das gelte etwa für die Innenstadt oder Viertel in Flughafennähe. Dort könnte eine Parkraumbewirtschaftung helfen. Die Aufgabe sei aber nicht trivial – man wolle schließlich auch keine Besucher vergraulen. „Wir arbeiten dazu an einem umfassenden Konzept, das wir im bald vorlegen werden.“

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