Interview Wohnraum Schnorrenberger "Luxus-Debatte ist irreführend"

Düsseldorf · Was macht Düsseldorf falsch bei der Wohnungspolitik?

Was macht Düsseldorf falsch bei der Wohnungspolitik?

Schnorrenberger Die stark steigende Nachfrage nach Wohnraum entsteht doch erst durch die Attraktivität der Stadt und die wirtschafts- und investitionsfreundliche Politik. Dies sind ganz klar Erfolge der Politik der OB Joachim Erwin und Dirk Elbers! Hier sollte nun aber auch konsequent weitergedacht werden. In welchem Umfeld möchten die Düsseldorfer in Zukunft leben? Wer wird der Nachfrager der Zukunft sein? Wie kann man durch Ausbau des Nahverkehrs wenig nachgefragte Stadtteile oder Nachbarkommunen besser erschließen? Den Ansatz Qualität vor Quantität halte ich für richtig, aber es muss auch in Zukunft bezahlbaren Wohnraum für die Bevölkerungsschichten geben, die sich die hohe und dadurch meist teure Qualität nicht leisten können. Die viel diskutierten Quoten halte ich für sinnvoll bei der Gestaltung des Marktes. Die von NRW-Bauminister Michael Groschek vor einigen Tagen angestoßene Debatte um Luxuswohnungen halte ich hingegen für irreführend.

Wie kann man das Problem besser lösen?
Schnorrenberger Wegen des großen zeitlichen Vorlaufs bei der Planung neuer - etwa dem Derendorfer Güterbahnhof - sollten neben langfristigen Überlegungen die kurzfristigen Maßnahmen intensiviert werden. Hier hat die Stadt reagiert und unternimmt große Anstrengungen auf der Suche nach entwickelbaren Hinterhöfen, Aufstockungsmöglichkeiten, Baulücken oder der Umwidmung von Büro- und Gewerbeflächen. Zur Förderung dieser Investitionen sollte man einfachere Verwaltungswege bei der Genehmigung anbieten oder das leidige Thema Stellplatznachweis lockerer handhaben.

Wie sieht Ihre Hilfe aus?
Schnorrenberger Wir Makler denken über die Stadtgrenzen hinaus uns sehen Ratingen, Meerbusch und Co. als Teil der Wohnmetropole Düsseldorf.

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