Düsseldorf Schlussstrich unter spektakuläre Insolvenz

Düsseldorf · Im Januar endet das Insolvenzverfahren der First Real Estate. Die Anleger haben Millionen verloren.

Zu Beginn des neuen Jahres soll ein Schlussstrich unter ein aufsehenerregendes Insolvenzverfahren gezogen werden. Für Januar hat das Amtsgericht Düsseldorf den so genannten Schlusstermin im Insolvenzverfahren über das Vermögen der "First Real Estate Grundbesitz GmbH" festgesetzt. Gläubiger können bis zum 26. Januar im schriftlichen Verfahren noch Stellung nehmen bezüglich der Schlussrechnung und der Vergütungsanträge. Wie die im einzelnen Aussehen ist unklar. Fest steht aber, dass die Gläubiger mindestens auf einen Großteil ihrer Forderungen verzichten müssen. Insgesamt steht die Zahl von 36,5 Millionen Euro an Schulden im Raum. Für die Schlussverteilung steht aber nur "ein Betrag von 4.462.497 Euro zur Verfügung", heißt es in einer öffentlichen Bekanntmachung des Amtsgerichts Düsseldorf. Allerdings müssen von dieser Summe noch die Vergütungen des Insolvenzverwalters und etwaige Gerichtskosten abgezogen werden. Wie hoch diese sind, ist noch nicht öffentlich bekannt. Auch der Schlusstermin ist nicht öffentlich, sondern den Gläubigern vorbehalten. Insolvenzverwalter ist das Büro "Dr. Andres", das seinen Sitz am Düsseldorfer Kennedydamm hat. Dort konnte man aber gestern auf Anfrage aber keine näheren Angaben zum weiteren Verlauf des Verfahrens und einer möglichen Insolvenzquote machen.

Der Insolvenzfall war damals spektakulär. So verloren im Jahr 2007 Sparer rund 60 Millionen Euro durch die leeren Versprechungen der heute insolventen Düsseldorfer Anlagefirma First Real Estate Grundbesitz (FRE). Sie versprach Käufern ihrer Inhaberschuldverschreibungen hohe Renditen durch Immobilien in Deutschland und Dubai. Doch mit den Geldern wurden Luxusautos und das süße Leben einer Geschäftsführerin und ihrem Lebensgefährten finanziert. Dieser wurde zwischenzeitlich per Haftbefehl wegen des Verdachts auf Kapitalanlagebetrug und Insolvenzverschleppung gesucht.

Damals gab es eine Welle von Betrugsfällen von scheinbar seriösen Anlagefirmen, die Sparern noch vor Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008/2009 traumhafte und leider völlig unseriöse Gewinnaussichten versprachen. Nicht bekannt ist, wer die Gläubiger sind, die nun Anspruch auf einen Teil der Insolvenzmasse haben.

(tb.)
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