Düsseldorf Schlüssel erweitert seine Brauerei in der Altstadt

Düsseldorf · Zwei bis drei Millionen Euro will die Hausbrauerei "Zum Schlüssel" in eine Erweiterung der Kapazität an der Bolkerstraße investieren. Dadurch soll der Ausstoß um mehr als 5000 Hektoliter auf 25 000 steigen. Der Absatz ging 2013 um mehr als fünf Prozent nach oben.

 Karl-Heinz Gatzweiler in der Brauerei an der Bolkerstraße. In eineinhalb bis zwei Jahren könnte die Erweiterung abgeschlossen sein.

Karl-Heinz Gatzweiler in der Brauerei an der Bolkerstraße. In eineinhalb bis zwei Jahren könnte die Erweiterung abgeschlossen sein.

Foto: Andreas Bretz

Die Nachfrage nach Altbier aus Düsseldorfer Hausbrauereien wächst gegen den Trend. Während die großen, überregionalen Altbiermarken seit mehr als 25 Jahren permanent rückläufige Absatzzahlen verkraften müssen, boomen die kleinen Betriebe in der Altstadt. Gestern gab Karl-Heinz Gatzweiler, Chef der Hausbrauerei "Zum Schlüssel", die Ergebnisse des Vorjahres bekannt. "2013 haben wir 22 200 Hektoliter Altbier abgesetzt", sagte Gatzweiler. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 1100 Hektoliter oder knapp fünf Prozent. Der Umsatz sei in gleichem Maße gestiegen. In den vergangenen zehn Jahren hat die Hausbrauerei ihren Ausstoß sogar von 13 500 Hektoliter auf 22 200 Hektoliter steigern können — ein Plus von fast 68 Prozent seit 2003.

Die Brauerei an der Bolkerstraße kommt damit an die Grenze ihrer Belastbarkeit. "Daher planen wir, die Kapazität unserer Brauanlage um etwa 5000 Hektoliter zu erweitern", sagte Brauereichef Gatzweiler gestern im Interview mit der Rheinischen Post. Dazu wird das Gebäude an der Bolkerstraße 41, rechts neben dem heutigen Gaststättengebäude, umgebaut. Die Brauanlagen will man im hinteren Teil des heute als Fanshop genutzten Hauses unterbringen. Der vordere Teil wird dann als Multifunktionsraum genutzt. So soll auch der Service im Außenbereich vereinfacht werden. "Den Bauantrag für die Kapazitätserweiterung werden wir bei der Stadt einreichen. Wir rechnen mit Investitionen in Höhe von etwa zwei bis drei Millionen Euro", sagte Gatzweiler. Wenn es keine Hindernisse gibt, könnten die Bauarbeiten zwischen Ende 2015 und Mitte 2016 abgeschlossen werden.

"Die Erweiterung ist unumgänglich. Die echte Kapazitätsobergrenze liegt bei 20 000 Hektoliter. Dass wir heute darüber produzieren, ist nur mit aufwendigen Wochenendschichten und entsprechend höheren Kosten möglich", sagt Gatzweiler. Allerdings sei dann mit der Kapazität von regulär 25 000 Hektolitern die absolute Obergrenze dessen erreicht, was man in den engen Räumen des Schlüssel-Gebäudes in der Düsseldorfer Altstadt produzieren kann. Gibt es Alternativen, außerhalb Altbier zu brauen? "Wir werden auch in Zukunft ausschließlich in der Altstadt brauen. Wenn mehr nachgefragt wird, ist das Pech", so Gatzweiler. Das Plus bei der verkauften Biermenge der Brauerei Zum Schlüssel sei vor allem zwei neuen Gebinden zu verdanken. Seit Dezember 2012 wird das Altbier auch als Sixpack mit Flaschen im Volumen von 0,33 Liter angeboten. 1000 zusätzliche Hektoliter an Ausstoß habe das gebracht. Gut angelaufen sei auch die im Januar vorgestellte Fünf-Liter-Dose von Schlüssel. 2000 Dosen seien allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2014 verkauft worden. Durch die Grillsaison hofft Gatzweiler auf weitere 1000 Hektoliter.

Für das laufende Jahr ist der Schlüssel-Chef ohnehin optimistisch. "Die Tatsache, dass 2014 ein gutes Messejahr ist und gleichzeitig die Fußball-Weltmeisterschaft stattfindet, bietet die große Chance, dass das Jahr für die Altstadtbrauereien ein Ausnahmejahr wird.

An seinem Zelt auf der Größten Kirmes am Rhein wird der Schlüssel auch 2014 festhalten. Es ist rund 30 Prozent größer als in den Jahren zuvor.

(RP)
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