Unendliche Geschichte "Schloss Eller wird 2008 saniert"

Düsseldorf · Planungsdezernent Gregor Bonin hat gestern in der Bezirksvertretung Eller versprochen, die schier unendliche Geschichte um die Sanierung werde 2008 ein Ende finden: "Es muss etwas passieren." Falls sich kein Investor findet, werde die Stadt selbst zahlen.

Auf diesem Versprechen wird der Planungsdezernent der Stadt, Gregor Bonin, festgenagelt werden: "2008 wird etwas mit dem Schloss Eller passieren", sagte er gestern in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) 8 (Eller, Lierenfeld, Unterbach, Vennhausen). Es dürfe nicht darum gehen, ob Planungsmittel im Haushalt zur Verfügung stünden, sondern die Sanierung des Schlosses müsse in jedem Fall beginnen. Falls sich kein Investor für die Immobilie finde, müsse die Stadt Düsseldorf die etwa 2,5 Millionen Euro teure Grundsanierung zahlen.

Die Geschichte der Sanierung des Schlosses aus dem 14. Jahrhundert zieht sich seit Jahren hin. Zuletzt war die Provinzial-Versicherung als Investor im Gespräch. Weil sie einen Hotel-Neubau neben dem Schloss nicht realisieren konnte, scheiterten die Verhandlungen über das 20-Millionen-Projekt im Januar überraschend. Bei seinem Besuch im Rathaus Eller rechtfertigte Planungsdezernent Bonin seine Absage an die Versicherung: "Wir konnten nicht länger warten."

Danach versuchte die Stadt mit einer Marketing-Broschüre, Investoren zu locken. 29 ernsthafte Interessenten habe es gegeben, so Bonin, "doch leider blieb am Ende nur ein einziges Konzept übrig". Es seien die Rahmenbedingungen, die es so schwierig machten, sagte er. Zu diesen Bedingungen, die die Politiker in Eller durchgefochten haben, zählt etwa, dass der Prinzensaal für öffentliche Empfänge zugänglich sein soll, dass dem Heimatmuseum Räume zur Verfügung gestellt werden und dass der Park für die Bürger geöffnet bleibt. Der Investor sei dazu bereit, sagte Bonin; etwa könne ein Event-Zentrum entstehen.

Doch nun brauche die Stadt Zeit, alles durchzurechnen und zu besprechen. "Geben Sie mir drei, vier Wochen", bat er. Neu war für die BV, dass es nicht länger möglich ist, die Hofgebäude zu bewohnen. Es wird vermutet, dass dies mit einem Gutachten über mögliche Geruchsbelästigungen durch die nahe Hühnerfarm zu tun hat. Die letzten Mieter sollen mit Jahresende ausziehen. Auf den Vorschlag, städtische Ämter (Denkmalschutz, Standesamt) könnten aufs Schloss umziehen, reagierte Bonin verhalten.

Die Reaktionen der Politiker waren gemischt. Bezirksvorsteher Erich Kuczera griff das Versprechen Bonins auf und sagte: "Endlich eine klare Aussage!" Auch Harald Walter (SPD) sagte: "Das war endlich mal Klartext. Jetzt werden wir in daran messen, wie es 2008 weitergeht." Susanne Ott (Grüne) indes betonte: "Das Jahr hat 365 Tage. Der Prozess geht schon viel zu lange. Die Stadt muss endlich Geld in die Hand nehmen und das Schloss für die öffentliche Nutzung vorbereiten." Die CDU will der Verwaltung bis zur Ratssitzung über den Haushalt am 13. Dezember Zeit geben, Klarheit zu erhalten. Bei einem Scheitern, unterstrich Christian Rütz, müsse der Rat Mittel zur Sanierung in den städtischen Haushalt einstellen.

(RP)
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