Düsseldorf Schlemmen mit Blick auf den Rhein

Düsseldorf · Besucher der Rheinuferpromenade genossen am Wochenende leckere Gourmetgerichte an der "Langen Tafel". Neben vielen neuen Ständen waren auch einige Stammverkäufer und ihre Stammkunden da.

 Die Besucher der "Langen Tafel" sitzen an der festlich gedeckten Tafel unter den Platanen an der Rheinuferpromenade und genießen ihr Essen. Das Wetter hat den Großteil des Wochenendes mitgespielt.

Die Besucher der "Langen Tafel" sitzen an der festlich gedeckten Tafel unter den Platanen an der Rheinuferpromenade und genießen ihr Essen. Das Wetter hat den Großteil des Wochenendes mitgespielt.

Foto: Andreas Endermann

Gisela Jansen steht am Tresen von Herbert Engists Stand und plaudert mit dem Winzer. Die 81-jährige ist immer da, wenn Engist bei einem Fest in Düsseldorf seinen Wein verkauft. "Es kommen viele Stammgäste, man kennt sich", sagt Jansen. Seit einigen Jahren kommt Winzer Engist, der auch einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt hat, vom Kaiserstuhl zur "Langen Tafel" nach Düsseldorf. "Mir gefällt das Ambiente, ich fühle mich hier wohl", sagt er. Im nächsten Jahr will er auch wieder zur "Langen Tafel" kommen.

Neben badischem Wein gab es am Wochenende auf den 150 Metern der "Langen Tafel", die von der Altstadt Marketing GmbH veranstaltet wird, Spezialitäten aus der ganzen Welt. Ob das brasilianische Nationalgericht Feijoada, ein Bohneneintopf, oder schwäbische Spezialitäten aus dem Holzbackofen - an der Rheinpromenade gab es eine große Auswahl an Gerichten.

Die Vielfalt gefällt Kirsten Voss und Philipp Thüs. Die beiden 31-Jährigen sind zum ersten Mal bei der "Langen Tafel". "Wir sind schon den ganzen Tag in der Altstadt unterwegs, jetzt wollen wir uns hier eine Stärkung holen", erzählt Voss.

Bei der "Wanderpfanne" aus Oldenburg kann man sich ein Knoblauchbrot - mit oder ohne Speck - bestellen und selbst mit Oliven, Paprika, Peperoni, Röstzwiebeln und Tomaten belegen. Standbetreiber Jan vom Berg ist nicht so zufrieden mit der "Langen Tafel". Dass Düsseldorf generell eine teure Stadt sei, wirke sich auch auf die Standmiete aus. "Die finde ich zu hoch", sagt der Inhaber von insgesamt drei Ständen, der mit der "Wanderpfanne" auch auf anderen Events wie dem Metal-Festival im norddeutschen Wacken verkauft. Auch den Aufbau der "Langen Tafel" findet er diesmal nicht ideal. "Im vergangenen Jahr waren die Tische nicht unter den Bäumen aufgestellt wie jetzt, sondern direkt an der Kaimauer", schildert vom Berg. So seien die Fußgänger zwischen Tischen und Ständen hindurchgelaufen und dadurch eher dazu angeregt worden, etwas zu kaufen.

Frank Hermsen, Vorsitzender der Altstadt Marketing GmbH, erklärt die Entscheidung, die Tafel wie schon vor einigen Jahren wieder unter den Bäumen aufzubauen: "Wir haben vermutet, dass die Besucher gerne die Übertragung der WM unten an den Kasematten verfolgen würden. Das geht besser, wenn die Tische nicht direkt an der Kaimauer stehen." Mit dem Verlauf des Wochenendes ist Hermsen zufrieden. "Am Freitag waren etwas weniger Besucher da als sonst", sagt er. Dafür seien der Samstag und der Sonntag sehr gut besucht gewesen. "Trotz des Fußballspiels am Samstag, da hatten wir vorher kleine Bedenken", sagt Hermsen. Die musikalische Beschallung durch die Lokale an den Kasematten sei ein Dauerthema bei der Tafel. "Die Musik passt nicht wirklich zu unserem Ambiente, aber da muss man sich arrangieren", meint Hermsen.

Wolfram Kurek (71) und seine Frau Klara sind mit Verwandten aus Heinsberg zur "Langen Tafel" gekommen. "Wenn die mal vom Lande zu uns in die Stadt kommen, müssen wir ihnen doch etwas zu bieten haben", sagt die Gastgeberin.

(RP)
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