Bambi-Verleihung Schlafen wie die Stars in der Luxussuite

Düsseldorf · Die Stargäste der Bambi-Verleihung nächtigen im Steigenberger Park-Hotel. Unsere Reporterin hat das Luxus-Leben getestet und eine Nacht dort verbracht.

Eine Nacht wohnen wie die Stars
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Aus Versehen in den Ankleidebereich gestapft, verwirrt um die eigene Achse gedreht, dann endlich die richtige Tür und das Schlafzimmer gefunden. Verlaufen hatte ich mich vorher noch nie in einem Hotelzimmer, aber diese Räume so zu bezeichnen, trifft es nicht wirklich. Im Steigenberger Park-Hotel schlafen heute nach der großen Bambi-Verleihung die Stars und Sternchen ihren Champagner-Rausch aus. Welcher Luxus sie erwartet, erlebe ich bei einer Nacht in der Johannes-Brahms-Suite.

Die ist, das ist der allererste Eindruck, verdammt groß. Beim schwungvollen Aufstehen aus einem Hotelbett habe ich mir anderswo schon mal die Zehen an der Zimmerwand gestoßen. Das könnte hier nicht mal langbeinigen Schauspielerinnen passieren, wie sie abends hier anzutreffen sein dürften. Vier große Schritte (mit normal langen Beinen) sind es von der Tür bis zum Ende des Flurs, neun bis zum Schreibtisch im Wohnzimmer. Zwischen dem, der Sitzgruppe und dem Esstisch könnte man einen Tango hinlegen. Irgendwie fühlt man sich verloren: Wollen das die Promis, die sich ständig in einer neuen Stadt zurechtfinden müssen? Auch noch durch die Suite irren, lauter Türen öffnen und herausfinden, dass man sogar ein Gäste-WC (!) hat? Für den Gast des Hotelgasts eben.

Flachbild-Fernseher gibt es im Wohnzimmer und Schlafzimmer. Die sind für internationale Gäste gedacht, bis Sendeplatz 13 muss ich zappen, um die ARD zu erwischen. Vorher bleibe ich eine halbe Stunde bei Al Jazeera und Russia Today hängen, lausche den fremden Sprachen und fühle mich wie Bill Murray in "Lost in Translation", der als amerikanischer Schauspieler in Tokio auch recht verloren im Hotel vor dem Fernseher saß.

Das Bad in der Luxus-Suite ist mit glänzendem Marmor verkleidet, die Wand hinter der Badewanne komplett verspiegelt, Dusche und WC sind in kleinen Extra-Räumen untergebracht. Beim Nachschminken macht sich die Sound-Anlage gut, die den TV-Ton ins Bad überträgt. Ohne die Bilder zu sehen, klingt Russia Today noch exotischer.

Als späten Snack gibt's Burger und Pommes, der Zimmer-Service bringt beides auf einem dieser Rolltische, unter denen sich in Komödien die flüchtigen Hauptfiguren verstecken und durch die Etagen gerollt werden. Ketchup und Majo werden in kleinen Gläsern serviert und mit einem silbernen Löffel entnommen. Machen Bambi-Stars das auch so? Oder wagen die sich, Autogrammjägern zum Trotz, zum späten Snack noch in die Altstadt? Viel größer als die Suite ist die schließlich auch nicht. Zumindest wüssten Salma Hayek und ihre Kolleginnen aber, was man nach dem Essen mit dem Tischchen anstellt. Nach draußen rollen? Stehen lassen? Ich entscheide mich für Letzteres, Platz ist ja genug.

Wenn man im Bett liegt (dicke Matratze und mehr Kissen als in einer durchschnittlichen Drei-Zimmer-Wohnung) und das Licht gelöscht hat, ist's merkwürdig still. Von der Nähe zum Leben der Altstadt ist nichts zu merken. Was sich merkwürdig anfühlt und einen erst einmal wachhält. Letztlich wird's aber eine erholsame Nacht. Und am Morgen widerstehe ich sogar der Versuchung, die flauschigen Pantoffeln zu klauen.

(jco)
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