Düsseldorf Schiffmuseum wird renoviert

Düsseldorf · Im Schifffahrtmuseum steht ab 2013 eine Generalüberholung an: Mehr Interaktion mit Besuchern unter Einsatz neuer Medien soll so ermöglicht werden. Eine neue Lüftung und eine großzügige Raumgestaltung gehören dazu.

 Auf der Empore in der dritten Etage soll die Kommandobrücke eines Schiffes nachgebaut werden. Die Vitrine wird dazu abgebaut.

Auf der Empore in der dritten Etage soll die Kommandobrücke eines Schiffes nachgebaut werden. Die Vitrine wird dazu abgebaut.

Foto: Endermann, Andreas

Moderner, übersichtlicher und interaktiver - so soll die Dauerausstellung des Schifffahrtmuseums in naher Zukunft sein. Viele der großen Vitrinen, in denen die Schiffsmodelle ausgestellt sind, sollen aus- und umgebaut werden, Touchscreens werden Schrifttafeln ersetzen. Das Prachtstück der Sammlung, die Leib-Jacht Jan-Wellems, soll im ersten Obergeschoss platziert werden.

Zurzeit steht sie dicht gedrängt mit anderen Modellen in einer Vitrine auf der Empore der dritten Etage. Dieser Raum wirkt schon wegen der niedrigen Decke sehr eng. Daher will man dort die Vitrine entfernen und statt dessen die Kommandobrücke eines Schiffes simulieren, mit Steuerrad im Vordergrund und animierter Flusslandschaft im Hintergrund.

Im ersten Obergeschoss soll der Raum einer Bestuhlung für Vorträge und andere Veranstaltungen Platz bieten. In den Fensterecken könnten künftig ebenfalls Exponate gezeigt werden. Große Veränderungen stehen auch für die Kellerräume an. Im Gewölbe wird ein Modell aufgebaut, das den Rhein in seinem natürlichen Lauf zeigt.

In einem Nebenraum soll ein sogenannter bewegter Boden entstehen: Der Besucher soll durch Videoprojektion den Eindruck haben, dass sich unter seinen Füßen die Fische im Wasser tummeln. Im Untergeschoss ist außerdem die neue Lüftungsanlage eine Herausforderung. Denn an der Statik im Turm war bereits der Einbau einer neuen Fernwärmeheizung gescheitert.

Die Arbeiten sollen Anfang 2013 beginnen und verzögern sich damit bereits um mehr als ein Vierteljahr. Denn ursprünglich war der Start für diese Woche geplant. Grund für die Verzögerungen sind finanzielle Engpässe. "Rund 800 000 Euro werden für die Umsetzung benötigt", sagt Ernst Lamers, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Museums. Der Verein hat seinen Beitrag bereits geleistet. 110 000 Euro brachten die Mitglieder auf. "Die gleiche Summe will die Stadt zuschießen", sagt Lamers. Allerdings fehlt damit immer noch der größte Teil. Mehrere Unternehmen wurden bereits angesprochen.

(ila)
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